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Der Himmel – Ort oder Zustand?

Was bedeutet der Himmel für Christen? © Gerhard Zinn
Was bedeutet der Himmel für Christen? © Gerhard Zinn

Der Begriff „Himmel“ weckt in jedem Menschen Assoziationen. Irgendetwas stellt sich jeder unter diesem Begriff vor, auch wenn er oder sie selbst nicht gläubig ist. Doch was bedeutet der Himmel wirklich für uns Christen?

Paradies, Himmel und Garten Eden

„Ist die Oma jetzt im Himmel?“ Für Kinder ist der Himmel jener „Ort“, an den die Verstorbenen gelangen und an dem sie gut aufgehoben sind. Die Bibel enthält gleich zwei Begriffe für das, was auf den Menschen nach dem Tod wartet – Himmel und Paradies. 

Einer der beiden Männer, die nach biblischer Überlieferung zusammen mit Jesus gekreuzigt wurden, bat den sterbenden Jesus um Beistand: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ Jesus versprach ihm: „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Das Paradies – oder der „Garten Eden“ – ist nach jüdischer und daraus abgeleitet christlicher und islamischer Vorstellung jener „Ort“, an dem die Menschen einstmals zu Beginn der Geschichte mit Gott gelebt haben.

Vater im Himmel

Das erste Buch der Bibel beschreibt einen Sündenfall, der zur Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradies führte, weil sie gegen Gottes Anweisung handelten. Außer dieser – mit Blick auf die Herkunftsgeschichte des Menschen formulierten Vorstellung – gibt es insbesondere im Glauben der Christen und der Muslime auch eine in die Zukunft gewandte Vorstellung vom Paradies, als das „Himmelreich“, das auf alle Gottgefälligen nach dem Tode wartet. 

Wie im Alten bezeichnen auch im Neuen Testament „Himmel und Erde“ den von Gott geschaffenen Kosmos. Demnach bezeichnet „Himmel“ jene Sphäre, aus der das Wirken Gottes zu erwarten ist. Er beherbergt nach Vorstellungen des frühen Christentums Gottes Palast und seinen Thron. 

Diese göttliche Sphäre ist dem Menschen für gewöhnlich unzugänglich und verschlossen. Wenden Menschen sich im Gebet an Gott, blicken sie folglich zum Himmel oder erheben ihre Hände „himmelwärts“. Besonders markant ist die Rede Jesu vom „Vater im Himmel“. Sie drückt sowohl innige Vertrautheit der Menschen mit Gott als auch Distanziertheit dem Schöpfer gegenüber aus.

Ganz anders als man denkt

Diese Rede vom Himmel ist noch sehr stark von einer räumlichen Vorstellung geprägt. Die gegenwärtige Theologie deutet den Himmel eher als einen Zustand, als Metapher für die Fülle des Heils der in Gott endgültig geretteten Menschen. Der Himmel ist theologisch gesprochen eine Bezeichnung für eine ganz andere Dimension, in die alle Menschen eingehen sollen – eine Zukunft mit und bei Gott.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal

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