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Den Sonntag im Blick – Liebe zu den Armen und zur Schöpfung

© Michael Tillmann

Der heilige Franz von Assisi ist aus mehreren Gründen immer noch ein hoch aktuelles Vorbild. Nicht nur für den Papst.

Urbild des neuen Menschen

In dieser Woche feierte die Kirche den Gedenktag des heiligen Franz von Assisi. Schon zu seinen Lebzeiten galt Franziskus als „Urbild des neuen Menschen“, da er in seltener Radikalität und Klarheit die Nachfolge Jesu in seinem Leben verwirklichte. Aus diesem Grund empfingen und empfangen bis heute die Kirche und andere Bereiche des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens wichtige Anregungen von ihm. Besonders prägend sind die konsequente Hinwendung zu den Armen und die große Liebe zur Schöpfung. Bezeichnend ist zum Beispiel, warum Kardinal Bergoglio nach seiner Wahl den Papstnamen „Franziskus“ wählte. Kardinal Hummes hätte ihn nach der Wahl gebeten, in seinem Pontifikat die Armen nicht zu vergessen und Franz von Assisi sei für ihn ein Mann der Armut. Die Hinwendung zu den Armen ist folgerichtig auch ein Hauptthema seiner Amtszeit. Die Sorge für die Benachteiligten und das haupt- und ehrenamtliche Engagement in Caritas und Diakonie sind eine Säule des christlichen Lebens in den Gemeinden.

Bewahrung der Schöpfung

Seit der dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung der Kirchen 2007 gibt es im Kirchenjahr eine Zeit der Schöpfung. Sie beginnt am 1. September, der in den orthodoxen Kirchen als Tag der Schöpfung gefeiert wird, und endet aus Verehrung Franz von Assisis, von dem erzählt wird, dass er einen Wolf zähmte und den Vögeln predigte und der die Schönheit der Schöpfung im Sonnengesang pries, am 4. Oktober. Schon vor 900 Jahren machte Franziskus deutlich, dass die Bewahrung der Schöpfung zu den Aufgaben der Christen, der Gemeinden und Kirchen gehört. Auch darin folgt ihm Papst Franziskus. In dieser Woche machte er sich mit dem Schreiben „Laudate Deum“ erneut stark für den Umweltschutz; bei einer Konferenz zu dem Schreiben war auch die „Fridays for Future“-Vertreterin Luisa Neubauer im Vatikan.

Franziskus ist aus einem weiteren Grund ein richtungweisender Heiliger. 1205 vernahm er in der baufälligen Kapelle San Damiano der Überlieferung nach vor dem Kreuz die Worte: „Franziskus, geh hin und stelle mein Haus wieder her, das, wie du siehst, schon ganz verfallen ist.“ Worte, die sich nicht nur auf die verfallene Kapelle, sondern auf die ganze Kirche bezogen, die damals in einer Krise war. Worte, die auch den Christen heute gelten: Mitzuwirken am Aufbau der Gemeinden und der Kirche.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Tillmann

Seit fast dreißig Jahren Redakteur, Lektor und Marktmanager für den Bereich Kirche im Bergmoser und Höller Verlag AG.

Autor Michael Tillmann

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