Der Monatsspruch im November 2023 lautet: „Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ Dieser Vers aus dem Buch Hiob ist ein Lob Gottes, als Schöpfer der Welt. Aber besonders in dieser erhabenen Position kann Gott für uns Menschen unverständlich sein.

Gotteslob
Hiob rühmt Gott, den Allmächtigen. Obwohl Hiob ihn überhaupt nicht mehr versteht. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „obwohl“. Hiob rühmt den ihm unverständlichen Gott in den höchsten Tönen. Und dass, obwohl Gott ihn schwerster Prüfungen unterzieht. Hiob wird sehr krank und verliert auch noch so ziemlich alles, was er besitzt; und das nicht einfach so, sondern weil Gott es will. Da reckt man schon einmal seine Faust in den Himmel und ruft: Warum, Gott? Das Buch Hiob ist kein Tatsachenbericht, sondern eine Art geistliche Erzählung mit einem klaren Ziel. Es will uns darin unterrichten, dass Gott unverständlich, ja, für unsere Sinne grausam sein kann – und dennoch unser Gott ist, der uns liebt. Wie passt das zusammen?
Wieder muss es heißen: für unsere Sinne nicht. Außer in einem: in der Liebe. Hiob gibt sich alle Mühe, dies zu erfüllen. Er betet den an, er liebt und rühmt den, der ihm alles nimmt. Hiob ist klein geworden – nur in einem nicht: Er liebt Gott und lobt ihn. Er lässt nicht zu, dass ihm Gott klein wird. Und am Ende des geistlichen Romans, wenn Hiob niederfällt und wieder anbetet, bekommt er von Gott alles zurück, was er Hiob einst genommen hatte. Es mag uns dies und das geschehen, sagt die geistliche Erzählung, eins sollten wir nicht verlieren: das Gotteslob. Nur Loben macht uns groß.
Nicht allein ein Totenmonat
„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“, heißt es im Psalm 90. In diesem Psalm stehen zunächst die Vergänglichkeit des Menschen und die Strenge Gottes im Vordergrund. Ein Psalm des Novembers, denn in diesem Monat stehen an den Gedenktagen der Tod und in den gottesdienstlichen Texten die Mahnungen Gottes im Vordergrund. Wie es im Fachwerk des Hauses unseres Artikelbilds verewigt ist: „Benutze die Zeit, hart ist der Tod.“ Doch die Inschrift bleibt nicht bei Erinnerung und Ermahnung stehen, sondern endet mit der Aufforderung: „Vertrau auf Gott.“
Auch der Psalm endet nicht mit der strengen Ermahnung Gottes, sondern wechselt die Perspektive hin zu der Güte und Gnade Gottes. Auf seine Vergebung dürfen wir hoffen: „Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns. Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!“ Wir möchten Sie einladen, den November nicht allein als Totenmonat zu sehen, sondern auch als Hoffnungszeichen, da der Tod nicht das letzte Wort hat. Wenn in der Inschrift die Aufforderung an den Menschen steht, das Rechte zu tun, so möchte ich das rechte Leben verstehen als ein Leben aus dem Vertrauen und der Hoffnung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal