Der Monatsspruch im Dezember 2023 lautet: Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern. Dieser Vers aus dem Lukasevangelium stammt von Simeon, einem alten Mann, der sein ganzes Leben lang auf das Kommen des Erlösers gewartet hat. Kurz vor seinem Tod sieht er im Tempel in Jerusalem Jesus als Kind. Langjährige Hoffnung wird so erfüllt, und Glaube erneuert.

Frieden finden
Die Worte des Monatsspruchs sagt der alte Simeon im Tempel zu Jerusalem. Dahin gehen Josef und Maria, um Gott ihren neugeborenen Jungen darzustellen. Sie zeigen ihn Gott, könnte man sagen, um zugleich Gott zu loben für alles, was er an der kleinen Familie getan hat und hoffentlich noch tun wird. Und wie Josef und Maria mit dem Kind in den Tempel gehen, erkennt Simeon nicht nur dieses besondere Kind, sondern auch seine Bedeutung für die Welt: Er ist das Heil aller Völker. Die Völker wollen es aber meist nicht wahrhaben, denkt man besonders in der Welt von heute. Sie ist bevölkert mit so vielen Völkern, die unterschiedliche Interessen haben.
Das ist auch in Ordnung. Aber wie die Interessen oft durchgesetzt werden, ist nicht mehr in Ordnung. Es darf nicht sein, dass ein Volk das andere überfällt, um Interessen durchzusetzen. Und die Kirche dieses Landes dies auch noch befeuert, statt es im Namen Gottes zu verurteilen. So wird kein Heil entstehen, niemals. Für niemanden. Friede wird es nur durch den Ausgleich von Interessen. Und sei es in zähen, langen Verhandlungen. Krieg ist Unheil – in einem Krieg kann kein Heil liegen. In der Anbetung schon. Das ist es, was den alten Simeon am meisten bewegt. Er will Frieden haben vor seinem Tod. Und findet ihn im Anblick des Kindes. In seiner Liebe ist das Heil.
Licht in der Finsternis der Welt
Es sind wenige Bilder, die wir in der Regel mit Weihnachten verbinden und die uns oft mit Rührung erfüllen: das Kind in der Krippe, Maria und Josef und die Engel an seiner Wiege, Ochs und Esel, laufende Hirten, leuchtende Sterne. Doch dieses Szenario ist alles andere als eine weltflüchtige Vertröstung. Im Gegenteil. Wenn wir die Szene von Betlehem einmal nicht mit unseren von der Romantik verklärten Augen betrachten, so bedeutet die Krippenszene von Betlehem doch nur eins: Mitten in allen traurigen und dunklen Umständen dieser Welt kommt Gott und bleibt in dieser Welt und ist hier zu finden. Das Licht leuchtet in der Finsternis. Das Licht, das in unseren Dunkelheiten leuchten möchte, das ist ein Gott, der nicht oben im Himmel ist und bleibt, sondern ein Gott, der sich in unsere Angelegenheiten einmischen will.
Und der als Kind kommt – doch als Kind, in dem die ganze Fülle der Gottheit wohnt und der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist. Und so kann er auch Antwort sein auf die Schrecken und Untaten in der Welt: Auf das Morden und Zerstören in der Ukraine und in vielen anderen Ländern der Erde. Auf das tödliche Wüten von Waldbränden und Überschwemmungen. Auf das Leiden und Sterben hungernder, verhungernder Menschen. Die Antwort darauf ist das Kind in der Krippe – wie schon gesagt: Kind und zugleich Fülle der Gottheit und Haupt aller Mächte und Gewalten. Gott mitten unter uns.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal
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