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Der Weg durch den Gottesdienst (katholisch): Das Hochgebet – Zentrum des Gottesdienstes

© Jan-Mathieu Heidemann

Im Zentrum des Gemeindelebens steht immer noch der gemeinsame Sonntagsgottesdienst. Betrachten wir die einzelnen Momente genauer, entdecken wir vielleicht etwas Neues im altvertrauten Ritual. Das Hochgebet ist aus katholischer Perspektive der zentrale Teil des Gottesdienstes. Die rituellen Worte und Handlungen sind immer gleich und bilden so das feste Fundament, auf dem die Messe ruht.

Der Herr sei mit euch

Mit den Worten „Der Herr sei mit euch“ richtet sich die Aufmerksamkeit der Gemeinde wieder zum Altar. So leitet der Priester das Hochgebet ein. Es folgt ein Wechsel aus Ansagen des Priesters und Antworten der Gemeinde. Im Vordergrund steht nun Gott allein, auf den sich alles fokussiert. An dieser Stelle wird ein Sanctuslied gesungen, anschließend kniet sich die Gemeinde in einem Zeichen der Ehrfurcht hin.

Geheimnis des Glaubens

Um vollkommen ehrlich zu sein: Das Hochgebet ist in einem Maße angereichert mit Bedeutung, dass eigentliche eine lange Erklärung jeder einzelnen Zeile, ihrer Geschichte und Bedeutung nötig wäre, was jeden Rahmen eines Artikels sprengen würde. Ich kann daher nur empfehlen: Besuchen Sie selbst die Messe, lernen Sie die Worte zu erkennen und zu verstehen. An dieser Stelle möchte ich nur auf eine Formulierung hinweisen. Der Priester sagt: „Geheimnis des Glaubens“, die Antwort der Gemeinde lautet: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“

Das Wort Geheimnis hat zwei Bedeutungen. Einerseits weist es auf etwas hin, was nur einer eingeweihten Gruppe bekannt sein soll, andererseits steht es für etwas Unbekanntes, was entschlüsselt werden muss. Das Geheimnis des Glaubens umfasst beide Aspekte. Wir können es heute frei bekennen, dass wir an Jesus Christus, seinen Tod, seine Auferstehung und seine Wiederkehr glauben, doch für die frühen Christen war dies durchaus eine Gefahr, sodass der Kern ihres Glaubens ihr Geheimnis blieb. Im anderen Sinne bleibt auch für uns heute weiterhin die Frage: Wie wird die Wiederkunft Christi aussehen, und was wird tatsächlich mit uns passieren, wenn sich der Glaube erfüllt?

Wandlung

Ein weiteres, zentrales Geheimnis geschieht während des Hochgebets auf dem Altar. Die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Jesu Christi. Während wir zuvor bei Artikeln pro Zeile des Hochgebets waren, wurden über die Wandlung schlicht ganze Bücher verfasst. Unter dem Fachbegriff der „Transsubstantiation“ wird die Realpräsenz Jesu Christi beschrieben. Der Gläubige im Gottesdienst muss allerdings nicht erst Theologie studiert haben, um teilzuhaben an dem, was geschieht. Gott kommt zu uns Menschen, das ist zentral für unseren Glauben. Wie vor 2.000 Jahren Gott in Jesus Christus auf die Welt gekommen ist, so kommt er heute in Brot und Wein, gewandelt zum Leib und Blut Christi zu uns. Wenn wir die Kommunion empfangen, ist Gott ganz bei uns. Dieses Wissen genügt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal

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