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Gott im Alltag – Mit „Herzblut“ bei der Sache

© Hans Brunner

Die „beste Köchin der Welt“ lebt und arbeitet in Mexico City.  Für die Köchin gilt: „Kochen ist Ausdruck meiner Persönlichkeit.“

„Beste Köchin der Welt"

Die „beste Köchin der Welt“ lebt und arbeitet in Mexico City. Es ist die 47-jährige Elena Raygadas. Sie selber war überrascht, als sie vor einigen Tagen als „beste Köchin“ ausgezeichnet wurde von einer Jury, die aus 1.000 Fachleuten bestand. Die Jury hatte ihre Arbeit eine Weile begleitet und festgestellt, dass in Elenas Bäckerei am besten gekocht und gebacken wird.

Schon morgens um 8.00 Uhr stehen Menschen vor Elenas Bäckerei Schlange. Sie wissen, heißt es, dass Elena ihre rein biologischen Zutaten allein aus der Region bezieht und mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern täglich alles von Hand zubereitet. Süßes Gebäck ist Teil der mexikanischen Kultur. Wenn ihr Geschäft öffnet, sind alle schon seit zwei Stunden an der Arbeit.

Es bereitet Freude

Elena selber war überrascht, als sie den Titel bekam. Sie hielt sich nicht für die beste Köchin der Welt. Umso dankbarer ist sie jetzt – noch dazu, seit ein Fernsehfilm über sie gedreht wurde. Heute sagt sie: Kochen ist ein Ausdruck meiner Persönlichkeit, meiner Kultur, meiner Geschichte und meines Geschmacks.

Es bereite ihr Freude – nicht nur die Arbeit, sondern auch der Kauf biologischer Produkte. Gerne spreche sie mit Bauern und Landarbeitern, deren Arbeit sie bewundert und lobt. Auf dem Land arbeite man nach „alten Methoden“, was man dann auch schmecke.

Mit Herz einander begegnen

Es ist wunderbar, wenn Menschen Freude haben an ihrer Arbeit. Wenn sie, wie man so schön sagt, mit „Herzblut“ bei der Sache sind. Natürlich kann man sich Beruf und Arbeitsplatz nicht immer aussuchen. Aber meistens kann man doch mit allen Sinnen bei der Sache sein. Man tut denen einen Gefallen, die einkaufen und Freude an den Produkten haben. Man tut aber auch sich selber einen Gefallen, wenn man seinen Beruf mit Herz ausübt. Niemand geht gerne mit schlechter Laune zum Arbeitsplatz.

Menschen mit Herz sind ein großes Glück – als Verkaufende, aber auch als Kaufende. Mir erzählte mal jemand eine kleine Szene an der Supermarktkasse. Da stand ein mürrischer Käufer. An der Kasse saß eine ältere Frau mit recht guter Laune. Als ihr der Käufer zu übellaunig erschien, sagte die Frau zum Kunden: Ich bringe mein Herz mit zur Arbeit; bitte bringen Sie ihres doch auch mit zum Einkaufen. Der Mann wirkte etwas beschämt und ging schnell seines Weges.

Die Frau an der Kasse sagte mit ihren Worten, worum Jesus uns in der Bergpredigt bittet (Matthäus 7,12): Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Mit Herz sollten wir einander begegnen, wo immer es geht. Das hebt unsere Stimmung. Und gibt der Welt ein freundliches Gesicht.

Mit freundlichen Grüßen

Pfarrer Michael Becker

Pfarrer im Rundfunk und Herausgeber der WERKSTATT für Liturgie und Predigt im Bergmoser & Höller Verlag.
Autor Pfarrer Becker
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