Der Monatsspruch im Februar 2024 lautet: „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“ Das ist eine Menge. Aber im Wesentlichen geht es darum, der Heiligen Schrift die gebührende Ehrfurcht zu erweisen. Der andere Schwerpunkt des Monats liegt auf der beginnenden Passionszeit.

Erzählbuch der Liebe
Mit diesem etwas ermüdenden Satz sollen wir der Heiligen Schrift die Ehre geben. Es war am Ende des ersten Jahrhunderts der Christenheit, sechzig Jahre nach Jesu Tod und Auferstehung, bestimmt wichtig, immer daran zu erinnern: Gottes Wort ist Weg, Wahrheit und Leben. Ich bezweifle aber, dass das mit solchen klugen Sätzen erreicht wurde. Es sind Lehrsätze, Mahnsätze – Sätze, die auf unser ernstes Zuhören angewiesen sind. Aber: Können wir das noch?
Es ist so viel Mahnung und Warnung in der Welt, da haben wohl viele innerlich schon abgeschaltet. Wenn ich den Wert und die Schönheit der Heiligen Schrift verkünden soll, würde ich eine Geschichte erzählen. Die Geschichte vom Jungen, der zum ersten Mal mit seinem Vater den riesigen Tempel in Jerusalem betreten darf, vom Gebäude überwältigt ist und dann die Worte hört: Der HERR ist mein Hirte. Er wird das Erlebnis nie mehr vergessen. Oder die Geschichte vom jungen Mann, der sein Erbe durchbringt, Angst hat vor dem Vater und ohne Groll des Vaters wieder daheim aufgenommen wird – reine Liebe, ohne Vorwurf. Wer vom Wert der Heiligen Schrift berichten will, soll nicht belehren, sondern erzählen. Erzählen von der Liebe, die in allen Buchstaben der Heiligen Schrift leuchtet; wenn man sie denn erkennen will. Die Bibel ist ein Erzählbuch der Liebe – bis zu dem Tag, an dem Gott die Welt in Liebe vollenden wird.
Wüsten im Leben
Das Erste, was Jesus nach seiner Taufe macht – noch vor dem Beginn seines öffentlichen Wirkens – ist der Rückzug in die Wüste. Dieser Weg scheint für Jesus alternativlos gewesen zu sein – doch heute will keiner mehr „in die Wüste geschickt“ werden. Groß die Versuchung, der Wüste auszuweichen und andere Ziele anzustreben. Doch gerade zu Beginn der Fastenzeit sollten wir uns Jesus zum Vorbild nehmen und Wüstenerfahrungen wagen. Vielleicht hilft es, sich vor Augen zu führen, dass die Wüste kein Schreckensort ist. Ja, in ihrer Kargheit werde ich mit mir selbst konfrontiert – da gibt es keine Ablenkung. Und ich kann mit Gott konfrontiert werden – auch da gibt es keine Ablenkung.
Doch ist das etwas, vor dem ich mich fürchten muss? Ich glaube, nein. Im Gegenteil: Die Durststrecken, die wir in unseren persönlichen Wüsten erleben, geben uns die Zeit innezuhalten, und uns zu besinnen, auf den Weg den wir wirklich gehen wollen, und den Ort, an dem wir eigentlich sein sollten. Also machen Sie sich auf, Begegnen Sie sich und vor allem: Gott!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal