Im Zentrum des Gemeindelebens steht immer noch der gemeinsame Sonntagsgottesdienst. Betrachten wir die einzelnen Momente genauer, entdecken wir vielleicht etwas Neues im altvertrauten Ritual. Gegen Ende des Gottesdienstes gibt der Priester Informationen über das Gemeindeleben weiter, anschließend stellt er die Gottesdienstbesucher unter den Segen Gottes.
Gemeindeleitung
Während des Hochgebets und der Kommunion stand die Rolle des Priesters als geweihter Nachfolger Jesu im Mittelpunkt, der mit dieser Vollmacht wandeln konnte. Zum Abschluss des Gottesdiensts tritt der Priester als Leiter der Gemeinde auf, indem er in einem nicht rituellen Akt bekannt gibt, was in der kommenden Woche in der Gemeinde passieren wird.
Dies kann ein Hinweis auf besondere Messen sein, auf Andachten und Kreuzwege, eine Einladung zum kommenden Pfarrfest, oder die Erinnerung, dass demnächst Wahlen zum Pfarrgemeinderat anstehen. Gelegentlich bekommen hier auch Gäste (z.B. von Hilfsorganisationen) Raum, um einige Worte an die Gemeinde zu richten. Das dies während des Gottesdiensts geschieht, zeigt, dass das Alltagsleben in der Kirche nicht von der Messe getrennt ist, in der Gemeinschaft des Glaubens ist jeder Aspekt wichtig.
Gottes Segen
Der Priester erhebt seine Arme zum Segen und spricht: „Der Herr sei mit euch.“ Die Gottesdienstbesucher antworten: „Und mit deinem Geiste.“ Der eigentliche, darauffolgende, Segen ist dann variabel. Es gibt einige Standartformulierungen, doch besondere Anlässe können eigene Segensformeln erfordern.
Gleich bleibt die Intention: Der Segen wird über die ganze Gemeinde gesprochen, ist aber dennoch sehr persönlich. Er ist die Zusage, dass Gott keinen Menschen allein lässt, sondern bei uns bleibt, und mit uns geht. Der Segen ist kein magischer Schutzschirm, der vor Schaden bewahren könnte. Er ist ein Versprechen, dass wir niemals wirklich allein sind.
Abschied
Ein letztes Mal spricht der Priester: „Gehet hin in Frieden“ und die Gemeinde antwortet: „Dank sei Gott dem Herrn.“ Dann erklingt die Orgel für ein letztes Lied, der Priester zieht mit seinen Messdienern aus der Kirche aus, geht wieder in die Sakristei, die die Messgewänder abgelegt werden. Die Menschen machen sich auf, strömen den Ausgängen entgegen, während die letzten Orgeltöne verklingen. Hoffentlich konnten sie alle für sich etwas aus dem Gottesdienst mitnehmen.
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Mit diesem Beitrag ist unsere Reihe “Der Weg durch den Gottesdienst” (katholisch) beendet. Zur besseren Übersicht finden Sie die komplette Reihe unter diesem Artikel verlinkt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal
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