In Amerika gibt es Männergruppen, die wollen „in sich gehen“ und falsches Verhalten abstelle.
Journeyman
In Amerika gibt es Männer, für die ist jede Woche eine Art Aschermittwoch. Sie nennen sich „Journeymen“, zu Deutsch: Straßenmenschen oder Straßenmänner. Sie treffen sich einmal die Woche auf der Straße oder in der Natur – mit nur einem Ziel: sie wollen in sich gehen. Und wollen ihr, so wörtlich, „toxisches männliches Verhalten eindämmen“; also danach suchen, ob und wo Macht- und Konkurrenzgehabe bei ihnen vorherrscht.
Die Männer haben erkannt, dass etwas an ihrem Verhalten falsch ist, vielleicht gefährlich, auf jeden Fall aber beziehungsschädlich. „Wir alle versagen in Teilen unseres Lebens“, sagt Joshua Cogan, Gründer der Gruppe. „Das gehört zum Menschsein. Aber wir brauchen einen Ort, um diese Dinge auszudrücken.“
Dann bilden sie in der Natur einen Kreis, schweigen, atmen, sehen sich an oder sehen ins Weite. Kein Thema ist tabu, sagt ein Teilnehmer, wenn die Männer zu sprechen beginnen. Und: Keiner ist dem anderen böse wegen dessen Bemerkungen.
Epidemie der Einsamkeit
Die Männer machen das, weil sie etwas verstanden haben: Gefühle zu verbergen, schadet dem Leben. Es ist ein landesweites Problem. Die US-Gesundheitsbehörden erkennen eine „Epidemie der Einsamkeit“, sagt ein Gesundheitsberater der Regierung. Erkrankungen und Freitode seien in den letzten Jahrzehnten gestiegen. So stark, dass es nicht mehr zu übersehen sei.
Das Land unbegrenzter Möglichkeiten ist an seine Grenzen gekommen. Und kann das Problem nicht länger übersehen.
"Fasten" vom Alltäglichen
Aber die Gruppen der „Journeymen“ wollten nicht warten, bis ihnen eine Behörde Wege weist. Sie treffen sich von sich aus. Etwa fünfzig Gruppen gibt es im Land. Fünfzigmal Hoffnung, dass Menschen in sich gehen und zu einer Veränderung finden. Wenn man den Teilnehmern glauben kann, sind sie auf einem Weg der Befreiung.
Fastenzeiten meinen ja nicht allein Essen und Trinken. Sie meinen auch aufrichtige Blicke auf sich selber. Ich soll nicht einfach weitermachen wie immer, sondern „fasten“ vom Alltäglichen, Gewohnten, Eingespielten – und mich bemühen, zu einem ehrlichen Blick auf mich selber zu finden. Was hilft es dem Menschen, sagt Jesus (Matthäus 16,26), wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seiner Seele schadet? Diese weise Frage kann einen Aschermittwoch und eine Fastenzeit bestimmen. Lebe ich mein Leben gerne so, wie ich es lebe? Schade ich womöglich anderen? Oder schade ich mir?
Jedes aufrichtige In- sich-gehen schafft ein wenig Ordnung und Übersicht in der Seele. Ich erkenne, was ich verändern möchte. Dabei hilft es, mir und anderen freundlicher zu begegnen und mein Leben in etwas größerer Ruhe zu leben.
Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker

Verbindung schaffen und Segen zusagen
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