In einem großen Festgottesdienst wurde am Sonntag Dr. Udo Markus Bentz als neuer Erzbischof in Paderborn in sein Amt eingeführt. Er dankte zu Beginn allen die „das Erzbistum auf einem guten Weg durch die Zeit der Vakanz geführt haben.“
Keine Bischofsweihe
Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck eröffnete den Gottesdienst, in dem, nach festem Ritual, der neue Erzbischof in sein Amt eingeführt wurde. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Bischofsweihe. Diese erfolgte bereits 2015, als Bentz damals zum Weihbischof von Mainz geweiht wurde. Weihbischöfe sind in der katholischen Kirche Bischöfe ohne eigene Kirchenprovinz, die nominell Bischof einer Region sind, in der es heute kein reales katholisches Bistum mehr gibt.
Ritueller Ablauf
Der Papst ist es, der letztendlich die Verantwortung für die Ernennung eines Bischofs trägt. Daher lag der erste Schritt beim Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović, (dem Botschafter des Papstes) der nach einem kurzen Grußwort die Ernennungsbulle an Dompropst Monsignore Joachim Göbel weiterreichte. Dieser verlas das Dokument und verkündete die Ernennung somit offiziell dem Bistum.
Anschließend führte der Apostolische Nuntius den neuen Erzbischof zu seinem Bischofsstuhl. Der ehemalige Erzbischof, Hans-Josef Becker, überreichte Bentz anschließend den Bischofsstab mit einer Formel, die sich auf den historischen ersten Bischof des Bistums Paderborn bezieht: „Nimm hin den Stab des heiligen Hathumar. Trage Sorge für die Kirche von Paderborn, trage Sorge für die ganze Herde Christi. – Der Heilige Geist, der dich zum Bischof bestellt hat, möge dir helfen, das Volk Gottes zu leiten.“
Erste Predigt
In seiner ersten Predigt als Erzbischof betonte Bentz, dass es die große künftige Herausforderung für die Kirche sei, den Glauben an Gott in der Gesellschaft wachzuhalten, da dieser heute nur noch als eine Möglichkeit von vielen wahrgenommen werde.
Dennoch sieht er für Glaube und Kirche durch die Botschaft und ihr bereits vorhandenes gesellschaftliches Engagement ein großes Potenzial, das nur ausgeschöpft werden müsse. Zum Abschluss meinte er, dass wir als Christen „in Bescheidenheit aushalten, dass Gott nicht immer nur die Antwort ist, sondern selbst eine Frage bleibt, weil er der uns unverfügbare Gott ist.“
Im Anschluss an die Festmesse lud das Bistum zu einem „Fest der Begegnung“ in die Mehrzweckhalle der Schulen St. Michael ein, sodass die Gläubigen ihren neuen Bischof kennenlernen konnten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal
BOTSCHAFT heute
Sonntag für Sonntag ein komplettes Predigtangebot. Mit „BOTSCHAFT heute“ erhalten Sie Predigtvorschläge für alle Sonn- und Festtage des katholischen Kirchenjahres.