In Zeiten größter Not wachsen manche über sich hinaus, um ihren Mitmenschen zu helfen. Einige werden bekannt und berühmt dafür, andere bleiben mehr im Hintergrund. Wir möchten heute Sr. Angela Autsch vorstellen.
Zeichen der Hoffnung
Die Schrecken des Konzentrationslagers Auschwitz sind mit dem Namen eines Mannes verbunden, der inmitten unbeschreiblichen Elends und menschlicher Erniedrigung ein heldenhaftes Beispiel der Nächstenliebe gab: Pater Maximilian Kolbe. Mit dem Inferno von Auschwitz steht aber neben solch einem prominenten Namen auch andere, bisher leider kaum genannter Namen im Zusammenhang, z.B. der Name einer zu „Schutzhaft“ verurteilten Ordensfrau: die Trinitarier-Schwester Angela Autsch, die den Häftlingen in der Hölle und systematischen Todesmaschinerie durch ihr beispielhaftes Leben den Alltag erträglicher werden ließ.
Sie lebte christliche Liebe, wo Hass und Menschenverachtung regierten, und rettete Inhaftierte vor dem sicheren Tod, wenn es ihr möglich war. In den dunkelsten Stunden des letzten Jahrhunderts war sie vielen ein Licht, ein Zeichen der Hoffnung, ein Engel – wie der Name Angela sagt.
Mut im Angesicht der Denunzianten
Geboren ist Maria Cäcilia Autsch am 26. März 1900 im sauerländischen Röllecken bei Attendorn. 1908 siedelte die Familie nach Bamenohl um; im benachbarten Finnentrop begann sie 1915 eine Lehre. Nach dem Umzug ins sauerländische Heinsberg 1930 kam sie in Kontakt mit der Trinitarischen Laienbewegung und trat 1933 als Sr. Angela vom Herzen Jesu in das Trinitarier-Kloster Mötz (Tirol) ein, wo sie 1938 die ewigen Gelübde ablegte.
Als Sr. Angela nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten die Beschlagnahmung des Klosters Mötz verhindern konnte, wurden die neuen Machthaber auf sie aufmerksam; eine anonyme Denunziation führte am 12. August 1940 zur Verhaftung wegen „Führerbeleidigung und Wehrkraftzersetzung“. Nach Inhaftierungen in Innsbruck, Rosenheim und dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück wurde Sr. Angela am 26. März 1942 in das KZ Auschwitz überstellt, wo man sie der Krankenabteilung zuteilte.
Brücken, wo nur noch Abgründe klafften
Dort entfaltete Sr. Angela ihr wichtigstes Wirken: Sie brachte Frauen, die wochenlang keine frische Wäsche bekamen heimlich ins Krankenrevier, gab ihnen Wasser, Seife, saubere Kleidung. Sie zweigte Lebensmittel von der SS ab, um sie Patientinnen in der Krankenabteilung oder Frauen im Lager zu geben. Sie „baute mitten im unvorstellbaren Elend mit einem Lächeln, einem tröstenden Wort Brücken, wo nur noch Abgründe klafften“. Dabei schonte sie trotz eines Herzfehlers ihre eigene Gesundheit nicht.
Sr. Angela Autsch starb am 23. Dezember 1944 bei einem Bombenangriff in Auschwitz. Man sollte sich derer erinnern, die in größter Not das Nötige tun, um anderen zu helfen.
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