Der Monatsspruch im April 2024 lautet: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“ Glaube ist nichts, was auf Dauer hinter verschlossenen Türen stattfinden kann. Wenn man glaubt, sollte man auch offen zu seinem Glauben stehen.

Dem Glauben würdig sein
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.
Diese Worte gehören ja zunächst in die Anfänge der Christenheit. Es haben sich kleine christliche Gemeinden gegründet, die ihren Platz im Leben suchen gegenüber den Menschen mit anderer Religion. Das war oft schwere Arbeit, vor allem, wenn die Christen verspottet wurden. Dazu kam dann noch, dass die Menschen in den neuen Gemeinden oft selber nicht so genau wussten, was und wie sie glauben sollten. Gelten die alten Speisevorschriften noch? Wie ist es mit der Beschneidung – hilft sie oder ist sie überflüssig?
Was uns heute etwas seltsam anmutet, war für die ersten Gemeinde überlebenswichtig. Bei ernsten Fragen wandten sie sich an ihren Apostel. Und der antwortet ihnen mit klaren Worten. Ihr habt den Glauben, der Hoffnung bringt; Hoffnung für die Welt. Und in diesem Satz bittet er darum, dass die Christinnen und Christen sich dieses Glaubens als würdig erweisen. Auch uns könnte der Satz ins Herz geschrieben werden. Mit Ostern ist eine Hoffnung in der Welt, die nicht sterben kann. Dass wir in allem auch hoffen dürfen, dafür bürgt Gott. Weil er möchte, dass wir tapfer und mit einer gewissen Heiterkeit unser Leben bestehen. Wer hofft, denkt weiter. Und sucht im Leben danach, wie gut es Gott mit einem meint. Davon sprechen wir dann gerne.
Quelle in der Wüste
Der zweite Sonntag nach Ostern, der Sonntag Miserikordias Domini, in dessen Mittelpunkt die Barmherzigkeit Gottes steht, ist zugleich der Sonntag des Guten Hirten. Man könnte ihn dieses Jahr einmal umbenennen in „Sonntag des glücklichen Schafes“. Hört sich blöd an? Nur dann, wenn man eine schlechte Meinung von Schafen hat, wenn sie in meinen Augen dumm sind, treudoof; Herdentiere, mit denen die heutige Zeit, in der Individualismus und Selbstbestimmung einen hohen Stellenwert besitzen, nichts mehr anfangen kann.
Doch machen Individualismus und Selbstbestimmung – so wichtig und unverzichtbar sie sind – immer glücklich? Immer sein eigener Herr sein zu wollen, heißt schnell, auf sich allein gestellt zu sein. Da lob ich mir, ein Schaf zu sein. Nicht weil ich unselbstständig bin und sein möchte, sondern weil ich eine Orientierung habe, auf eine Stimme höre, die mich ruft. Nicht um mich selbst kreisen, sondern dorthin gehen, wo ich Geborgenheit finde; wo ich Schaf sein darf, wie ich bin. Einen solchen Ort zu haben, macht glücklich. Und der Gute Hirte kennt diesen Ort und lädt mich ein: Seine Gegenwart. Die will ich suchen – nicht nur am Sonntag des glücklichen Schafes.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal