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Meditation: Psalm 150

© Jan-Mathieu Heidemann

Die Psalmen: Hymnen aus längst vergangener Zeit, oder Schatz für die Ewigkeit? Psalm 150 bildet den Abschluss der Psalmen, er fasst kurz, in nur 6 Versen, zusammen, wie Gott gelobt werden soll, und schließt so mit dem Thema, dass sich durch das ganze Buch wie ein roter Faden gezogen hat.

Schluss-Halleluja

Der Psalm 150, den der Alttestamentler Franz Julius Delitzsch als „Schluss-Halleluja“ bezeichnet hat, bildet den Abschluss des alttestamentlichen Psalters. In wenigen Versen wird noch einmal zusammengefasst, was im Mittelpunkt menschlichen Betens steht: der Lobpreis Gottes. Zunächst erfahren wir, wo wir Gott loben sollen – in seinem Heiligtum und in seiner mächtigen Feste. Wir loben ihn (Vers 2) für seine Taten und seine Größe.

Die folgenden Verse (3 bis 5) zählen auf, womit wir Gott loben: Mit einer Ansammlung der alttestamentlich bekannten Instrumente und mit dem – was heute in unseren Breitengraden oft eher befremdlich erscheint – Tanz. Zum Abschluss (Vers 6) wird deutlich, dass nicht nur die Israeliten des Alten Testaments zum Lob Gottes aufgerufen sind, nicht nur heutige Christen, sondern „alles, was atmet“ – das Lob Gottes kennt keine Grenzen.

Harfenspiel

Ein Instrument sticht aus der Aufzählung der Musikinstrumente hervor: die Harfe. Obwohl in der hellenistischen Antike eigentlich ein Instrument für Frauen, ist König David der berühmteste Harfenist. Dies ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass – beruhend auf Psalm 150 – die Harfe von vielen mittelalterlichen Theologen auch symbolisch verstanden wurde. Martin Luther interpretierte den Psalter als die menschliche Natur Christi, während die Harfe die göttliche Natur Christi symbolisiere.

An anderer Stelle schreibt er, dass „Psalter und Harfe lehren gute Werke zu tun und Gott zu vertrauen“. So geht es mir, wenn ich Gott lobe: Ich erinnere mich an seine Hilfe und Güte – das stärkt mein Vertrauen und motiviert mich, seinem Beispiel zu folgen. Ein besonders schönes Bild hat Hildegard von Bingen gefunden. Sie bezeichnete sich selbst als „Harfe des Heiligen Geistes“ – ich bin ein Instrument, das zum Klingen gebracht, Gott lobt – mit meinen Worten und meinen Taten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redaktionsteam
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