Der Monatsspruch im August 2024 lautet: Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Der Psalm aus dem diese Worte stammen ist ein Loblied auf Gott, der uns auch im Leid nicht alleine lässt.

Gott loben
Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Diesen Satz kann man einfach nur bewundern. Wie auch den ganzen Psalm 147, den laut zu lesen große Freude macht. Der Psalm ist ein einziges Loblied auf die Macht und die Weisheit Gottes. Und wie der Psalmbeter lobt, so lädt er zugleich alle ein, in dieses Lob einzustimmen. Unsern Gott loben, ist ein köstlich Ding.
Das Bemerkenswerte am Loben ist, dass es uns, die Lobenden verändert. Wer sich selber zu einem Lob anhält, notfalls zu einem Lob verpflichtet, erhellt die eigene Seele. Zugleich ist unser Lob ein Ausdruck dessen, was Gott sich wünscht, was aber nicht so ganz leicht zu verstehen ist: Wer lobt, liebt. Wenn wir angehalten werden, unseren Gott zu lieben, dann gelingt uns das am besten durch Loben. Und wie ich das schreibe, fällt mir auf, dass uns wohl Klagen und Bitten gegenüber Gott viel leichter fallen.
Wer beginnt schon ein Gebet mit einem überschwänglichen Lob Gottes? Dabei macht Loben ein Gebet einfacher. Lob öffnet die Tür. Dabei soll mein Lob keine Schmeichelei sein, sondern ein ehrliches Bekenntnis. Was ich lobe, achte ich. Wen ich lobe, den ehre ich. Und mache mein Herz weiter. Vielleicht vergesse ich über dem Lob sogar das, was ich Gott klagen wollte. Weil es mir so klein vorkommt gegenüber der Größe Gottes. Der unsere zerbrochenen Herzen heilt; der unsere Wunden verbindet. Gelobt sei Gott.
Trotz des Leidens
Dennoch gibt es Leid in der Welt – und der Psalmbeter verschließt davor nicht die Augen. Gott erspart den Menschen – auch denen, die ihn lieben und auf sein Wort hören – das Leid nicht. Das Leiden der Gerechten – darum kreist das ganze Hiobbuch: ohne Lösung. Der Psalmbeter weist einen anderen Weg: ja, es gibt Leid, doch es gibt auch Trost und Heilung. Durch Gott. Darauf darf ich vertrauen. Doch das ist gerade im Leid manchmal leichter gesagt, als gelebt. Wenn das zerbrochene Herz, wenn die Wunden an Körper, Geist und Seele schmerzen, dass es nicht zum Aushalten ist.
Der Schriftsteller Julien Green hat einmal in Bezug auf den viel zu frühen Tod seiner Mutter gesagt: Manchmal zerbricht Gott einem das Herz, um hineinzugelangen. Das kann ohne Zynismus nur schreiben, wer Leid erlitten – und wie der Psalmbeter Trost erfahren hat: Wenn ich leide, wenn ich mich ausgestoßen fühle, wenn ich mich im Schmerz verlassen fühle – ich bin nicht allein: Gott ist bei mir, mehr noch: Gott ist in mir. Das Leid dem leidenden Gott anzubieten, kann schon den Samen der Heilung in sich tragen.
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vom Gemeindeportal