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Gott im Alltag – Fühlen, was wirklich ist

© Michael Tillmann

Fühlen, was wirklich ist – könnte man einen Artikel über Partnerschaften überschreiben, der kürzlich im Stern erschienen ist. Der Artikel wünscht sich von Partnern: Sehen Sie Ihre Beziehung immer genau an.

Vom anderen her denken

Fühlen, was wirklich ist – so könnte man einen Artikel über Partnerschaften von Menschen überschreiben, der kürzlich erschienen ist. Der Artikel fragt: Sehen Sie manchmal Ihre Beziehung an? Damit soll erreicht werden, dass Menschen mit ihren Gedanken aus dem Alltäglichen heraustreten. Denn: In Beziehungen ist das Vermeiden oder Verschweigen von Konflikten nicht hilfreich. Stattdessen hilft es, die Beziehung ehrlich anzusehen – auch erstmal jeder oder jede für sich. Um dann zu fragen: Ist alles noch recht? Leidet vielleicht jemand in der Stille?

Liebe bedeutet auch, vom anderen her zu denken und zu fühlen. Darum nennt der Artikel sechs Sätze, die einer Partnerschaft helfen. Die Sätze lauten:

 

Was habe ich in letzter Zeit getan, was Dir gefallen hat?

Was habe ich getan, was Dir missfallen hat?

Was kann ich tun, Dich glücklich zu machen?

Sollte ich etwas an mir verändern, verbessern?

Was kann ich tun, um Dir Freude zu machen?

Was soll ich unterlassen, damit etwas besser wird?

Alles Störende ansprechen

Fühlen, was wirklich ist – ist das Geheimnis einer guten Beziehung und Partnerschaft. Kein Gefühl sollte unterdrückt und lange verschwiegen werden; möglichst alles Störende sollte angesprochen werden – bevor es zu einem größeren Ärger wird.

Viele Menschen haben schon erlebt, dass sich etwas „angestaut“ hat, wie man sagt. Diesen Stau aufzulösen, kostete dann viel Kraft und Zeit. Das könnte man sich sparen, wenn man frühzeitig zu erfühlen versucht, was den oder die andere belasten könnte.

Gleichgewicht des Fühlens

Einen Menschen zu lieben bedeutet auch, von ihm oder von ihr aus zu denken. Beim Lieben geht es nicht zuerst um mich, sondern um den anderen oder die andere. Wer das verstanden hat, ist eher zu einer Beziehung fähig. Und hat auch ein Gefühl dafür, was es bedeutet, einen anderen zu lieben wie sich selbst – wie Jesus sagt (Markus 12,31).

Es ist ein Gleichgewicht, das hier beschrieben wird. Nicht allein ich, sondern ebenso Du. Es geht nie nur um den, der mehr arbeitet oder mehr unterwegs ist. Es geht nicht um Einseitigkeit, dass einer mehr erzählt und der oder die andere immer zuhört. In allem geht es um das Gleichgewicht, den Ausgleich der Interessen. Nur dann fühlen sich beide in der Partnerschaft wohl.

Lieben wie sich selbst – das Gleichgewicht des Fühlens ist nicht leicht. Es ist aber die große Aufgabe von Menschen, die zu zweit und vielleicht auch mit Kindern leben. Es soll niemand längere Zeit im Mittelpunkt stehen, sondern möglichst alle immer wieder einmal. Damit alle in der Lage sind zu fühlen, was wirklich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Pfarrer Michael Becker

Pfarrer im Rundfunk und Autor von Image, Andachten und Botschaft im Bergmoser & Höller Verlag.
Autor Pfarrer Becker

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