Eine Überlebensgeschichte zum 24. Februar 2025, dem dritten Jahrestag
des russischen Überfalls auf die Ukraine (ARD-Weltspiegel)
Mode schafft Hoffnung
Überleben in einem furchtbaren Krieg – wie geht das? Das fragen sich viele in der Ukraine jeden Tag und jede Nacht. Drei Jahre ist der russische Überfall auf die Ukraine nun her. Zehntausende Menschen sind gestorben, verwundet, geflohen. Und es ist keine Aussicht auf Frieden. Wie können wir überleben?
Zwei Frauen hatten eine besondere Idee. Wir wollen überleben durch Tradition, sagen sie. Und erinnern sich an besondere Mode, die früher in der Ukraine entworfen und hergestellt wurde. Sie besorgen sich die besonderen Stoffe; sie fragen Ältere nach traditionellen Mustern auf den Stoffen – für Kleider, Hosen, Pyjamas. Und sie produzieren.
Ihr Durchbruch kommt durch die Fernsehserie „Emily in Paris“. Dort trägt die Hauptdarstellerin Pyjamas aus der ukrainischen Kollektion – in den schönsten Farben und mit den besonderen Formen und Stickereien. Die Nachfrage wächst. Die Zahl der Mitarbeiterinnen auch. Überleben durch Tradition. Zurück zu den Wurzeln unserer Kultur, sagen sie. Mode trotzt den Schrecken und schafft Hoffnung. Darum folgt jetzt auch eine „fashion week“ mit Laufsteg in Kyjiv.
Mit Mode schaffen sie Hoffnung
Dabei dürfen wir nicht vergessen: Es ist Teil ihres Überlebenskampfes, den die Modemacherinnen da führen. Es gibt keinen „normalen“ Alltag mehr in der Ukraine. Es gibt nur Kampf, Leid und Überlebenswillen. Trotz der monatelangen lautstarken und weltweiten Ankündigungen von Präsident Trump gibt es auch keinen Trump-Frieden in 24 Stunden. Es bleibt großes Sterben und ein Kampf um den Selbsterhalt einer Nation, einer Kultur.
Da ist es ein großer Einfall, sich für die Zukunft des Landes auf seine Vergangenheit zu besinnen. Der Einfall gelingt. Mit Mode schaffen sie Hoffnung.
Beten wir für sie
Wenn die Zukunft dunkel erscheint, könnte die Vergangenheit helfen. Nicht als verklärte oder verfälschte Vergangenheit, sondern als Zeichen dafür, wie kraftvoll wir einmal waren. Wenn das Volk Israel in Not war und keine Zukunft mehr sah, erinnerte es Gott daran, wie er einmal war (Psalm 85): HERR, vormals bist du gnädig gewesen; sei es doch bitte wieder; gib uns dein Heil. Der Blick zurück soll den Blick nach vorne ermöglichen. Was wir einst schafften, werden wir mit Gottes Hilfe wieder schaffen, oder neu schaffen, oder anders schaffen.
Vergessen wir in diesen Tagen der Bundestagswahl und des Karnevals die Menschen nicht, die bitterlich in einem Krieg leben müssen. Beten wir für sie – Zuhause und in unseren Kirchen; und erinnern wir Gott daran, dass er ein Gott des Friedens ist (Psalm 85,9):
Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk.
Singen wir: EG 430 Gib Frieden, Herr
Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker

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