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Gott im Alltag – Das Licht, an das alles kommen wird

Gott im Alltag - Die Grenze zwischen Fakt und Fake steht auf der Kippe
© picture alliance / Zoonar | Andres Victorero

Gedanken zu einem bemerkenswerten Satz, der von Präsident Trump genutzt wird.

Wenn Wörter verschwinden ...

Jetzt also die Sprache. US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret erlassen – wie so viele in den letzten Wochen. Im jüngsten Dekret listet er Wörter auf, die er als zu links ansieht; als „woke“, wie es heute oft heißt. Eigentlich bedeutet das Wort „woke“ „hellwach“ oder (politisch) „aufmerksam“. Mittlerweile aber ist es zu einer Art Schimpfwort geworden und meint Linke, Grüne, Umweltaktivisten und die, die sich für eine sexuelle Gleichberechtigung einsetzen – auch mit der Achtsamkeit auf die Sprache.

Nun aber besagt das Dekret von Trump, dass alle Behörden im Schriftverkehr verzichten müssen zum Beispiel auf Wörter und Ausdrücke wie: Golf von Mexiko, Rassismus und Antirassismus, Klimakrise, Black, Covid-19, Identität. Insgesamt sind 200 Begriffe aufgelistet, die nicht mehr genutzt werden dürfen, schreibt die Zeitung New York Times. Einige Behörden hätten sich sofort drangemacht und diese Begriffe aus Briefen und Akten entfernt.

Hintergrund der Aktion ist, woran sich schon viele Regierungen in der Geschichte versucht haben. Sie hofften auf das große Vergessen. Wenn Wörter verschwinden, so hoffen sie, verschwinden auch Inhalte.

Herrschaft heißt: Bestimmen, was wahr ist

Das ist ein Irrtum. Der gilt für die ganze Geschichte der Welt. Menschen vergessen nicht. Vor allem vergessen sie das Leid nicht, das ihnen angetan wurde. Davon, dass das Wort „Black“ in öffentlichen Schreiben untersagt wird, leiden schwarze Menschen nicht weniger. Und wenn das das Wort Klimakrise verboten wird, wird das angegriffene Klima nicht besser.

Wer über die Sprache bestimmt, will die absolute Herrschaft im Land. Herrschaft heißt: Bestimmen, was wahr ist und was nicht.

"Ich bin das Licht der Welt"

Aber die Wahrheit lässt sich nicht beherrschen. Man kann sie unterdrücken wie in Russland, man kann sie aber nicht abschaffen. Es gibt immer Menschen und Einrichtungen, die sich die Erinnerung bewahren. Auch die Wahrheiten im „Dritten Reich“ kamen und kommen ans Licht; ebenso die Wahrheiten der Stasi. Wie lange alles auch verdunkelt werden mag – das Licht selber kann nicht zerstört werden.

„Ich bin das Licht der Welt“, sagt Jesus (Johannes 8,12). Damit meint er, dass er wahr ist und im Namen Gottes die Wahrheit erzählt. Wir leben auf der Erde – ob wir das wahrhaben wollen oder nicht – im Angesicht Gottes, der die Wahrheit ist. Bei ihm ist unser Leben aufgehoben. Auch alle Erinnerung an unser gelebtes Leben.

Gott ist das Licht, an das alles kommen wird. Auch menschliche Verlogenheiten. Dann besser jetzt schon aufrichtig sein – und wahr. Die Wahrheit macht frei.

Mit freundlichen Grüßen

Pfarrer Michael Becker

Pfarrer im Rundfunk und Herausgeber der WERKSTATT für Liturgie und Predigt im Bergmoser & Höller Verlag.
Autor Pfarrer Becker

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