Vier Tipps gibt eine Therapeutin, wie Paare oder Familien nach einem Streit wieder zusammenfinden können (ntv.de).
Streit gehört zum Leben – und kann heilsam sein
Wer mit Menschen zusammenlebt, kennt auch den Streit. Streit in Partnerschaften und Familien ist nicht Schlimmes. Im Gegenteil. Streit ist oft nötig, sagen uns Therapeuten. Nötig, um Veränderungen aneinander zu erkennen und immer wieder das gemeinsame Glück zu finden – also eine gute Grundlage fürs Zusammenleben.
Entscheidend ist nur, wie gestritten wird und wie man wieder zueinander findet. „Man kann an sich arbeiten“, sagt die Paartherapeutin Sharon Brehm, „und alles kann schöner werden, als es vorher war.“ Man könnte auch sagen: Mehr Himmel auf Erden. Die beste Zeit dafür könnte die Adventszeit sein.
Vier Wege zur Versöhnung – heiter und hilfreich
Dann gibt die Therapeutin vier Tipps, wie Paare in Krisensituationen wieder zueinander finden können, möglichst heiter. Die Tipps lauten:
Für Harmonie sorgen
Was macht Ihr Gegenüber fröhlich?
Worüber können Sie beide gerne und viel lachen
Veränderungen erkennen
Was gelingt Ihnen beiden besser als noch vor Monaten?
Was macht Sie in diesem Augenblick glücklich miteinander?
Die Perspektive wechseln
Was tut Ihr Partner/Ihre Partnerin fürs gemeinsame Glück?
Was hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt
Bilanz ziehen
Was hat sich bei dem/der anderen positiv verändert?
Was freut sie heute am anderen mehr als vor Wochen?
Wir sollten uns öfter bewusst machen, dass andere sich verändern; und wir selbst auch. Sind alle bereit, solche Veränderung anzunehmen und mitzutragen?
Zusammenleben ist nie einfach. Beide Seiten haben Rechte und Pflichten. Und beide Seiten haben die Pflicht, an sich zu arbeiten.
Liebe bedeutet Bewegung – und die Bereitschaft zur Versöhnung
Am wichtigsten ist der Rat, alles Störende auch aus den Augen des oder der anderen zu sehen; nicht nur aus eigenen Augen. Der Blick des oder der anderen kann mir weh tun, ja – er kann mir aber auch helfen, mich selber infrage zu stellen, vielleicht umzudenken und an mir zu arbeiten.
Zur Liebe gehört nicht nur der selige Stillstand, sondern auch Weiterdenken und Umdenken. Zur Liebe als Paar oder als Familie gehört es, weiterzugehen und Neues zu wagen – zuletzt auch ein sich Versöhnen wollen. Vieles liegt am Willen, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Und ebenso an der Bitte an Gott, dass er mich dabei unterstützt und fähig macht.
Manches schaffen wir nicht allein, auch wenn wir es noch so sehr wollen. Wenn wir es aber wollen, hilft die Bitte um Hilfe. Sie hilft auch dann, wenn sie nur still ist und in mir bleibt. Ich muss davon nicht sprechen. Wer weiß, dass er oder sie allein manchmal nicht kräftig genug ist, sucht eine stille Bitte um Hilfe – vielleicht gerade in der Zeit des Advents. Gott zeigt denen Wege, die ihn darum bitten. Wege zu mehr Himmel auf Erden.
Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker


