Reich Gottes? Was sagt Ihnen das noch?
Mitten unter euch
Mal ehrlich: Würden Sie an dieser Haltestelle aussteigen? Und antworten Sie jetzt nicht: Solche Haltestellen gibt es nicht. Da irren Sie sich. Das Reich Gottes gibt es jetzt schon, auch wenn ich es nicht in einem Fahrplan mit konkreten Orten verbinden könnte. Jesus weist darauf hin, wenn er im Lukasevangelium zu den Pharisäern sagt (Lukas 17,20-21): „Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es! oder: Dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“
Ewige Haltestelle
Ich möchte beim Bild der Bushaltestelle oder des Fahrplans bleiben und stelle mir mein Leben wie eine Busfahrt fort. Würde ich an einer Haltestelle „Reich Gottes“ aussteigen? Ja, und zunächst erst mal aus reiner Neugier: Was würde mich da erwarten? Konkret heißt das: Im Leben immer wieder neue Situationen suchen, mich auf Unerwartetes einlassen, auf unbekannte Menschen, neugierig bleiben. Und sensibel für das Wirken Gottes, heißt konkret: Ich schließe nicht aus, dass Gott auch in meinem Leben wirkt.
Und eine Hoffnung immer wieder lebendig halten: Dass am Ende der Busfahrt eine ewige Haltestelle von nicht vorstellbarer Freude und Schönheit auf die Menschen wartet. Eine Hoffnung, die mir schon jetzt – auf der Fahrt – Kraft gibt. Der Bürgerrechtler Martin Luther King hat es so gesagt: „Ich möchte, dass ihr wisst: Wir werden Gottes Reich erreichen. Daher bin ich heute glücklich. Ich mache mir über nichts Sorgen. Meine Augen haben die Herrlichkeit des kommenden Herrn gesehen.“
Mit freundlichen Grüßen
Michael Tillmann
Seit fast dreißig Jahren Redakteur, Lektor und Marktmanager für den Bereich Kirche im Bergmoser und Höller Verlag AG.
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