Die Geschichte vom Keksdosentrick – und was er mit der Jahreslosung für 2025 zu tun hat.
Mit Schwung eröffnet die Bibel das neue Jahr
Sie ermuntert uns und sagt: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21). So lautet die Jahreslosung, sozusagen die biblische Überschrift über das neue Jahr. In diesem Jahr ist der biblische Satz von Paulus. Er schreibt ihn an die christliche Gemeinde in der Stadt Thessaloniki im nördlichen Griechenland. Paulus möchte ermuntern und etwas Schwung ins Leben bringen. Wie auch der Mann, der uns vom Keksdosentrick erzählt.
Es ist der Psychologe Pablos Hagemeyer. Er rät oft, sagt er, im Geiste eine Dose zu haben, in die wir alles hineinlegen, was uns gelungen ist. Eine Freundschaft, das Lob einer Kollegin, der Dank von Verwandten oder Fremden, eine gute Tat, einen Moment des Glücks, einen wunderbaren Film und Ähnliches. Aus jedem Moment, in dem uns etwas gelungen ist, machen wir im Geiste einen Keks, stellen ihn uns vor, vielleicht mit bunten Perlen bedeckt, und legen ihn in unserer Fantasie in eine Dose.
So erzählt es der Psychologe. Und da ruhen die Fantasiekekse.
Selbsthypnose zum Guten und Wertvollen hin
Wenn aber dann Augenblicke kommen, in denen ich verzage, an mir zweifle oder fürchte, etwas nicht zu schaffen – gehe ich im Geiste zu meiner Dose und nehme einen der Kekse heraus. Ich schaue ihn an, „esse“ ihn scheinbar und erinnere mich an das gute Gefühl, das ich damals hatte, als ich diesen gelungenen Augenblick in die Dose gelegt habe.
Ja, sagt Dr. Hagemeyer, das ist ein wenig Eigenlob, eine Art Selbsthypnose zum Guten und Wertvollen hin. Das sei auch nötig und wichtig, sagt er. Im dunklen Moment erinnere ich mich an das Licht. Oder, wie Paulus sagt: Prüft alles und behaltet das Gute. Es liegt im Geiste ja in der Keksdose.
Einen Vorrat an Gutem
Niemand wird verschont von dunklen Momenten der Selbstzweifel. Auch im Jahr 2025 nicht. Wir kennen viele Anforderungen noch nicht, die auf uns zukommen. Manche werden wir leicht bestehen, andere werden uns auf der Seele liegen. Da tut es gut, einen Vorrat an Gutem zu haben, an das wir uns erinnern können. Wie wir eine Angst bewältigt haben, wie ein Freund uns beistand, wie die Familie zusammenhielt, wie ein Lied uns tröstete oder ein biblischer Satz.
Vieles Gute ist immer so schnell vergessen. Darum der Rat: Sammelt und behaltet das Gute. Dann ist es verfügbar in Stunden der Sorge. Denn manchmal kann dieses Gute auch ein zweites Mal gut sein. Weil mir einfällt, wie überlegt ich damals gehandelt habe, als die Sorgen groß wurden.
Prüft alles und behaltet das Gute. Macht Kekse aus dem Guten und bewahrt es in euren Herzen. Damit sich eure Seele in dunkleren Zeiten erinnern kann: Ich konnte mal stark sein – ich kann es auch wieder sein. Gott sei Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker

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