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Gott im Alltag – Das Gute muss man wollen

Gott im Alltag - Das sympathische schwarze Schaft wird von den anderen nicht ausgeschlossen, sondern mitgetragen.
© picture alliance / dieKLEINERT | Ann-Kathrin Busse

Ein Prozess in Hamburg erregt großes Aufsehen. Eine Mutter soll die Entführung ihrer Kinder in Auftrag gegeben haben.

Entführt nach Deutschland - zur Mutter

So weit hätte es nie kommen dürfen. Das sagen Menschen, wenn es schon so weit gekommen ist. Wie bei einem Prozess in Hamburg.

Angeklagt ist eine Mutter, die mit Hilfe ihres Lebensgefährten und männlichen Helfern ihre beiden damals 10 und 13 Jahre alten Kinder entführt haben soll. Entführt nach Deutschland zur Mutter – am Silvesterabend 2023 auf 2024 aus dem Haus des Kindsvaters in Dänemark. Dort wohnten die Kinder schon länger und wurden vom Vater, so behauptet es die Mutter, rechtswidrig festgehalten. Die Fragen des Sorgerechts und des Aufenthaltsbestimmungsrechts werden in beiden Ländern – Deutschland und Dänemark – unterschiedlich ausgelegt. Der Vater des Kindes erhebt jetzt Anklage gegen die Mutter und ihren Lebenspartner, diese Entführung in Auftrag gegeben zu haben. Die Mutter und ihr Freund bestreiten das. Ein Kind will gegen die Mutter aussagen. Der Prozess hat gerade begonnen.

Die Tragödie ist aber schon viel älter.

Konflikte, bei denen Kinder betroffen sind

So weit hätte es nie kommen dürfen, sagen Menschen und können sich nicht erklären, wie es kommt, dass Kinder gegen ihre Eltern gerichtlich vorgehen. Aber bei uns oder Freunden und Bekannten gab es vielleicht auch einmal einen Konflikt, der immer weiter schwelte und schließlich in einem bitteren Streit endete, vielleicht sogar vor Gericht. Menschen nehmen sich das Gute vor – um es dann doch nicht zu einem guten Ende zu bringen. Am schlimmsten sind Konflikte, bei denen Kinder betroffen oder gar der Anlass zum Streit sind.

Wir können uns nicht oft genug vornehmen: So weit darf es nicht kommen. Aber das zu denken ist das Eine, es dann zu tun das Andere. Oft sind wir nicht so besonnen, wie wir es gerne wären. Und dann kommt es zu einem Prozess wie dem gerade in Hamburg. Eine Tragödie.

Das Gute muss man wollen - und dabei Gott um Hilfe bitten

Wir wissen nie im Voraus, wie wir in einem schlimmen Moment denken und handeln werden. Wir können uns nur vornehmen, besonnen zu bleiben, ruhig zu sprechen und niemanden grundlos anzuklagen. Ob wir es dann wirklich tun, wissen wir nicht.

Aber vornehmen können wir es uns. Das Gute muss man wollen. Und dabei Gott um Hilfe bitten. Es soll niemand zu Schaden kommen, können wir bitten. Dass wir weise sind und bleiben, können wir bitten. Wir können uns vornehmen, Kindern nicht noch mehr zu schaden, als sie von der Trennung der Eltern schon beschädigt sind. Das alles können wir tun. Immer wieder. Am besten schon vor dem Augenblick, in dem Probleme entstehen.

Bei uns soll es friedlich und gerecht zugehen; niemand soll Schaden nehmen an seiner oder ihrer Seele. Das können und müssen wir uns vornehmen. Und auch das: Um das Glück der anderen willen muss ich vielleicht auf etwas verzichten. Auch das können wir uns vornehmen. Das Gute muss man wollen. Und Gott immer bitten: Steh uns bei auf dem Weg, friedlich und besonnen zu bleiben – und niemandem zu schaden.

Mit freundlichen Grüßen

Pfarrer Michael Becker

Pfarrer im Rundfunk und Herausgeber der WERKSTATT für Liturgie und Predigt im Bergmoser & Höller Verlag.
Autor Pfarrer Becker

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