Liebe, die aus dem Elend aufersteht – das ist die Geschichte der ukrainischen Militärärztin Mykola
Im gleichen Takt
Sie war in russischer Gefangenschaft; zwei Jahre lang. Die ukrainische Militärärztin Mykola, die zur Verteidigung der Stadt Mariupol gehörte, wurde nach langem und, wie es in der Ukraine heißt, „heldenhaftem Kampf“ mit anderen Soldaten von Russen gefangen genommen. Seit ein paar Tagen ist sie wieder frei. Beim bislang größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn wurde sie gegen russische Gefangene ausgetauscht.
Als sie aus dem Bus aussteigt, steht ihr Verlobter vor ihr. Zwei Jahre haben sie kaum etwas voneinander gehört. „Aber ihre Herzen“, heißt es, „haben nicht aufgehört, ihm gleichen Takt zu schlagen“. Der Verlobte hat einen riesigen Strauß roter Rosen in der Hand. Er geht auf die Knie und macht Mykola einen Heiratsantrag. Alle, die dabei stehen, sind zutiefst gerührt. Der anwesende Kommandeur sagt: „Diese Liebe hat Prüfungen überstanden, die die Stärksten brechen kann.“ Aus dem Elend aufersteht die Liebe.
Krieg bleibt Krieg
Über zwei Jahre dauert nun der Krieg in der Ukraine. Niemand in unserem Land hatte sich vorstellen können, so etwas miterleben zu müssen. Europa und Krieg – das passte einfach nicht mehr zusammen nach dem Zweiten Weltkrieg. Und doch hat Putins Russland eine verbrecherische Eroberung begonnen; und wer weiß, was noch alles zu den russischen Plänen gehört, sollte der Plan mit der Ukraine aufgehen.
Krieg ist nicht zu rechtfertigen. Darum nannte es Putin auch lange nicht Krieg, sondern Spezialoperation. Es bleibt aber ein Krieg. Wir wissen nicht, wie es weitergehen wird. Wir erkennen aber an Mykola, dass die Liebe nicht untergeht, sondern aufersteht. Sogar aus dem Elend.
Liebe ist Gott selbst
Am Ostermorgen, damals in Jerusalem, ist mit Jesus die Liebe auferstanden; das tiefe Wesen seines Lebens. Jesus erzählte nicht nur von Gott, der Liebe ist; er lebte das auch gegenüber seinen Mitmenschen. Sein Leben war Zuwendung. Sein Leben war nicht süßliche Liebe, die alles in Watte packt und ernste Worte scheut; sein Leben war ehrliche Liebe. Jesus wies auch zurecht; auf seine Weise klagte er auch oder zürnte.
Aber auch dann wurde er nicht lieblos. In den Fehlern von Menschen sah er manche Not. Jesu Liebe war ehrlich, ernst und möglichst aufbauend. Als sich Jesu Grab öffnete, war auch diese Liebe wieder in der Welt. Für immer.
Sie ist und bleibt hoffentlich auch bei Mykola und ihrem Ehemann. Möge ihre Liebe, ihr füreinander da sein gesegnet sein. Liebe ist Gott selbst in unserer Welt. Darum auferstand Jesus. Unsere Hoffnung, dass Liebe weiter hilft als alles andere, hat seit Ostern einen Grund. Dafür danken und loben wir Gott.
Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker

Gemeinschaft segnen und Mut machen
BOTSCHAFT Trauung
Gemeinsam durchs Leben gehen. Füreinander da sein. Dabei Gott in der Liebe suchen, entdecken – und erleben, dass er der schützende und segnende Dritte im Bund ist. Das Liebenden zu vermitteln, dabei hilft Ihnen mit Impulsen und Predigtansprachen für Trauungen die BOTSCHAFT Trauung.