Nach einem schwere Unfall 2023 spricht der Hollywood-Schauspieler Jeremy Renner über seine Nahtoderfahrung (ntv.de)
Ein Schauspieler zwischen Leben und Tod
Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod. Das sagt der Hollywood-Schauspieler Jeremy Renner, 54 Jahre alt. Er sagt es aus gutem Grund. Vor etwa zwei Jahren war er fast tot nach einem schweren Unfall. Er habe sich auf der Intensivstation gleichsam tot gesehen, sagt er. Und er habe gesehen: Der Tod ist ein Raum aus allem. Das Einzige, was es dort gibt, ist Liebe. Ich habe alle meine Lieben gesehen, meinen Vater, meine Tochter. Wir waren alle gleich alt, friedlich. Es gibt kein Leid mehr. Der Schauspieler lag erst lange im künstlichen Koma, dann auf einer Überwachungsstation. Als er nach dieser langen Zeit bemerkt, dass er weiter auf der Erde lebt, will er gedacht haben: Warum bin ich noch hier?
Heute sei er viel feinfühliger. Ich weiß nun, wofür ich lebe, sagt er. Er tue vieles nicht mehr, was er nicht mag. Auto fahren zum Beispiel. Auch sei er heute viel fröhlicher und viel gelassener als früher. Der schwere Unfall habe zur Folge, dass sie sich in der Familie viel mehr und viel bewusster liebhaben.
Die Rätsel der Nahtoderfahrung
Immer wieder hört oder liest man von Menschen, die eine sogenannte Nahtoderfahrung gemacht haben. Früher sagte man manchmal: Sie haben dem Tod ins Auge gesehen. Und alle diese Menschen erzählen von einem großen Licht, von Frieden; manche auch von Liebe. Soweit ich das beurteilen kann, erzählt niemand von Schmerzen oder von Kampf. Alle, die von diesen Erfahrungen erzählen, wirken immer etwas enttäuscht, dass sie wieder auf der Erde sind. Obwohl sie natürlich glücklich sind, dass sie ihre Liebsten um sich haben.
Wir können und dürfen diese Nahtoderfahrungen nicht beurteilen. Erfahrungen dieser Art sind nur persönlich und nicht überprüfbar. Aber wir können und dürfen darüber staunen, wie nahe diese Erfahrungen manchen biblischen Texten sind.
Hoffnung über die Erde hinaus
Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, schreibt der gefangene Johannes an eine Gemeinde von einem neuen Himmel und einer neuen Erde (21,1-5). Dort, schreibt er, wird kein Tod mehr sein noch Leid noch Geschrei noch Schmerz; denn das Erste ist vergangen, und Gott macht alles neu.*
Johannes blickt in den Himmel, sozusagen. Woher er diesen Blick hat, wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass dieser Blick und diese Worte schon unzählige Menschen getröstet hat. Weil sie hören und vielleicht auch fühlen: Es wird ein Reich des Friedens und der Liebe geben. Die Angst und das Leiden auf der Erde sind nicht das Letzte, was Gott uns bietet. Es gibt eine Hoffnung über die Erde hinaus.
Und die brauchen wir: Hoffnung, die über das Irdische hinaus geht. Hoffnung darauf, dass Gott mächtiger ist als die Kämpfe auf der Erde. Wer über sie hinaus hofft, wird die Erde leichter ertragen.
Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker


