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Gott im Alltag – Liebe muss kein Mantel sein

Fußball im Netz
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Eine besondere Fußballliga gibt Menschen ihre Menschlichkeit zurück; und Freude am Leben (ARD-MoMa).

Momente des Glücks: Wenn Fußball wirklich für alle da ist

Sie sind dick. Das sollen sie auch – jedenfalls in dieser Liga: der Liga für dicke Kicker. Ja, die gibt es, wohl nicht nur in Nordrhein-Westfalen. Eine Fußballliga für Übergewichtige (https://www.uefl-nrw.de/). Sie sollen nicht länger ausgeschlossen sein von dem, was ihnen Freude macht. Sie sollen aber auch keinem Leistungsdruck unterliegen. Also wurde diese Liga gegründet, neuerdings auch mit einem Verein aus Bielefeld. Die heißen „Adipositas All Stars“.

Nun kicken die Dicken, wie sie das selbst nennen. Manchmal daheim, manchmal auswärts. Sie sind nicht mehr nur Zuschauer bei ihrem Lieblingssport, sie können mitmachen. Die Trikots sind in der Sporttasche, die Anreise ist nicht weit. Die Kabinen sind vorbereitet, der Schiedsrichter auch – es kann losgehen. Es gibt ein etwas kleineres Spielfeld, kürzere Halbzeiten und keine Auswechselregeln: Jeder und jede kann gewechselt werden, wann immer man will. Regeln nach Maß, sozusagen. Das ist gut so. 

Man sieht beiden Teams an: es geht zwar alles etwas langsamer, aber mit viel Hingabe und Freude. Alle dürfen sein, wie sie sind. Momente des Glücks.

Wenn Fürsorge Flügel bekommt – und Fußball Herz zeigt

Liebe muss kein Mantel sein. Der Heilige Martin sah einen frierenden Bettler und zerschnitt seinen kostbaren Mantel. Nun fror der Bettler nicht mehr. Und Martin hatte einen kleinen Liebesdienst begangen, der ihm später nicht nur das Bischofsamt in Tours in Frankreich einbrachte, sondern auch Weltruhm; bis heute.

Aber Liebe muss nicht immer ein Mantel sein. Fürsorge kann auch die Idee sein, Menschen aus dem Schatten ins Licht zu bringen, auf den Fußballplatz – dahin, wo sie sich zeigen können mit dem, was sie können. Und sie können etwas. Das Fußballspiel bringt ihnen ihre Menschlichkeit zurück. Hier leben sie ohne Spott.

Nächstenliebe in Bewegung

Was Martin tat, war menschlich. Er sieht eine Not; er übersieht sie nicht, auch nicht absichtlich – und stellt diese Not ab, soweit es ihm möglich ist. Nach seinem Tod wird Martin zum ersten Heiligen, der nicht als Märtyrer gestorben ist, sondern ein wichtiger Bekenner des Glaubens war. Martin tat etwas, was wir alle uns wünschen, wenn wir in Not geraten. Ob wir die Not eines oder einer anderen gleich abstellen würden, wissen wir nicht im Voraus.

Die Fußballliga der Übergewichtigen versucht Ähnliches. Menschen sollen ihr Leben wieder als lebenswert empfinden. Sie sollen wieder Freude haben am Miteinander und daran, dass sie sich nicht vor anderen verstecken müssen.

Liebe beginnt immer mit einer gewissen Aufmerksamkeit: Was hat der oder die andere gerade nötig? Kann ich Abhilfe schaffen? Um mehr geht es nicht, wenn Jesus uns bittet (Lukas 10,27): Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Mit freundlichen Grüßen

Pfarrer Michael Becker

Pfarrer im Rundfunk und Autor von Image, Andachten und Botschaft im Bergmoser & Höller Verlag.
Autor Pfarrer Becker
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