Es gibt immer mehr Gewalt in Notaufnahmen von Krankenhäusern (ntv.de).
Menschen, die dort hingehen, haben aber keine besonderen Rechte.
Gewalt in den Notaufnahmen – ein wachsendes Problem
Nun müssen sie selber um Hilfe rufen, könnte man sagen: Die Notaufnahmen in vielen Krankenhäusern. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte sowie das Personal in den Notaufnahmen, so sagt eine Meldung in den Tageszeitungen, wurden im letzten Jahr Opfer gewalttätiger Übergriffe. Genau gezählt sind 189 Fälle in Deutschland. Es gebe, sagt die Polizei, mittlerweile einen regelrechten „Tatort Klinik oder Krankenhaus“, mit Straftaten gegen Leib und Leben des Personals. Dabei denkt die Polizei zugleich noch an eine große Dunkelziffer und sagt, viele Übergriffe auf die Ärzteschaft und die Pfleger würden wohl gar nicht angezeigt.
Die meisten der Übergriffe geschehe in Ballungszentren und habe wohl mit längeren Wartezeiten zu tun. Dazu kämen Sprachbarrieren, also ein gegenseitiges nicht verstehen, möglicherweise auch Suchtprobleme derer, die gewaltbereit sind – sowie allgemein psychische Belastungen. Schließlich sollte man bedenken, dass mindestens ein Drittel der Fälle gar nicht in die Notaufnahme gehörten, weil sie häuslich behandelt werden könnten.
Wenn Hilfe auf Widerstand stößt
Bei vielen Menschen liegen die Nerven heute schnell blank. Es gibt dann keine Grenze mehr gegenüber den Menschen, die anderen doch helfen wollen. Auch Notarztpersonal auf den Straßen erfährt das, wenn Nachbarn auf ihren freien Bürgersteig bestehen, während die Notärztin ein Menschenleben retten will. Es gibt dieses Gefühl, am Leben und am eigenen Fortschrift gehindert zu werden durch Rettungseinsätze bei anderen Menschen. Immer mehr verbreitet sich ein zugleich doppeltes Empfinden: Ich werde am Leben gehindert und ich habe das Recht, mich durchzusetzen; Ich zuerst.
Jesu Antwort: Dienen statt Rechte einfordern
Zwei Jünger Jesu hatten ein ähnliches Empfinden (Markus 10,35-45). Sie dachten: Wenn wir tapfer bei Jesus aushalten, sollten wir doch als Gegenleistung im Himmel einen besonderen Platz bekommen. Das sagen sie Jesus. Und erhalten eine gewaltige Abfuhr. Ihr habt gar nichts zu erwarten, sagt Jesus ihnen. Ihr seid nichts Besseres. Richtig gute Menschen sind die, die anderen dienen, möglichst selbstlos. Zuerst kommen die anderen – dann dürft ihr euch etwas wünschen. Vermutlich wird das am Gefühl derer nichts ändern, die in einer Notaufnahme gewalttätig werden. Aber eins lernen wir doch und müssen wir auch immer neu lernen: Wir haben durch nichts besondere Rechte. Wir haben uns zu fügen. Und sollten dankbar sein für die Menschen, die sich um uns kümmern – auch wenn es mal länger dauert . Wer dankt, wird menschlich. Und drängt sich nicht vor, sondern dankt Gott für die Menschen, die uns dienen. Sie wollen unser Bestes.
Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker

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