Eine besondere Ausstellung wandert gerade durch Deutschland. Sie hilft uns dabei, unser Leben reicher zu machen.
Der Mensch dahinter
Er beugt sich zu einem Verletzten. Es ist viel Trubel um ihn. Oliver M. ist Feuerwehrmann und hilft, den Verletzten zu versorgen und dann in einen Rettungswagen zu tragen. Als der Wagen wegfährt, bemerkt Oliver einen Schmerz am Körper. Er fasst hin und hat Blut an der Hand. Jemand hat ihn mit einem Messer verletzt. So fing alles an.
Jahre später ist Oliver M. in der Gewerkschaft der Polizei und verantwortlich für eine Ausstellung, die gerade als Wanderausstellung durch Deutschland zieht. Sie trägt den Titel „Der Mensch dahinter“ und will aufmerksam machen auf die vielen Angriffe, denen helfende Menschen heute ausgeliefert sind. Wie Oliver damals. Heute, sagt Oliver, geschieht das in Deutschland jede Stunde einmal. So darf es nicht weitergehen.
Also erfinden er und andere diese Ausstellung. Das sind ja nicht einfach Uniformen von Polizistinnen, Sanitätern oder Feuerwehrleuten, sagt Oliver. Dahinter sind Menschen. In der Ausstellung sehen wir vor allem die Gesichter dieser Menschen, die anderen helfen und sich oft selber in Gefahr begeben. Warum greift man die an?
Gleichgültig, wen es trifft
Ja, warum? Weil es wohl Menschen gibt, die ihrer allgemeinen Wut oder ihrem Lebensüberdruss Ausdruck geben müssen; die von einer Unzufriedenheit wie besessen sind und denen es dann vollkommen gleichgültig ist, wen ihre Wut trifft. Plötzlich läuft das Fass über; Menschen fühlen sich von Rettungskräften behindert – und greifen oder pöbeln sie an. Aber: Hinter der Uniform ist ein Mensch, ein Vater oder eine Mutter; jemand, der oder die einfach nur helfen will.
Ein wertvoller Gedanke
Der Mensch dahinter ist das Wichtigste im Leben. Es gibt nichts Sachliches, das nicht zugleich auch persönlich ist. Der Bibel geht es um Menschen, nicht zuerst um Gott. Wenn es um Gott geht, geht es um seine Zuwendung zu Menschen. Warum lebe ich? Was hilft mir im Leben? Diese Fragen werden in der Bibel gestellt und beantwortet. Jesus erzählt darum von Gott, weil ihm Menschen wichtig sind. Die ganze Bergpredigt Jesu (Matthäus 5-7) ist eine Liebeserklärung an Menschen, die den richtigen Weg für ihr Leben suchen. Seid Salz der Erde; seid Licht der Welt, sagt Jesus und ermuntert uns, für andere das Besondere im Leben zu sein. Der oder die zu sein, die das Leben würzt und hell macht – mit Freundlichkeit, mit Fürsorge, mit Achtung voreinander.
„Der Mensch dahinter“ ist ein wertvoller Gedanke. Er könnte von Jesus sein, der diesen Geist lebte und denen schenkt, die ihn wollen und suchen. Wenn wir mehr sehen als nur die Funktion eines Menschen oder dessen Uniform, wird das unser Leben reich machen. Jesu Versprechen gilt bis heute.
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Mit freundlichen Grüßen
Pfarrer Michael Becker

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