Der Monatsspruch im Juni 2024 lautet: Mose sagte: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet! Gottvertrauen, auch in der Not, ist das Thema dieses Spruchs. Gott verlässt uns nicht, auch wenn es sich manchmal so anfühlt.

Festhalten an Gott
Mose sagte: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!
So ein schöner Satz. Den müsste mal jemand zu mir sagen; oder zu uns: Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet. Da hätte er genug zu tun. Viele Menschen meinen in den letzten Jahren, wir wären vollkommen verloren. Wie das Volk Israel es meint, als Mose diesen Satz sagte. Vor dem Volk Israel war das Meer, hinter ihnen die Ägypter, die sie als Sklaven zurückholen wollten. Der Pharao hatte ihnen zwar die Freiheit geschenkt, dies aber bald bereut – dann jagte er ihnen nach. Als das Volk das sieht, fühlten sie sich vollkommen verloren. Kein Vor und kein Zurück. Und nun?
Nun schimpfen sie auf Mose und wünschten sich, in Ägypten geblieben zu sein. Die Freiheit ist ihnen zu anstrengend geworden. Überall Krise – wäre da doch ein starker Mann, der uns rettet. Oder eine Partei, die das Blaue vom Himmel verspricht. Das tut Mose nicht. Er verspricht keinen starken Mann und keine Partei, sondern den helfenden und heilenden Gott. Gott schützt die Menschen, deren Freiheit er will. Gott lässt die nicht alleine, die füreinander die Freiheit bewahren. Eine kleine Weile später hat Gott sein Versprechen gehalten. Und das Volk atmet auf. Wie wir aufatmen, wenn wir unsere Freiheit bewahren – und den Glauben an den helfenden, heilenden Gott. Nur dies rettet uns in großer Not: das Festhalten an Gott und die Freiheit füreinander.
Keine gottlose Zeit
Feiertags-ökonomisch betrachtet, ist das Kirchenjahr misslungen. Beginnend am ersten Advent häufen sich alle Feste – von Weihnachten über Ostern bis hin zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten – in den ersten sechs Monaten des Kirchenjahrs. Mit dem Trinitatisfest am Ende des letzten Monats begann die festarme Zeit; und seien wir ehrlich, viel unterscheidet diesen Sonntag nicht von den nun folgenden Sonntagen, die sehr profan die „Sonntage nach Trinitatis“ heißen. Arbeitnehmer und Schulkinder wissen es: Bis zum ersten Weihnachtstag gibt es keinen bundesweiten arbeitsfreien kirchlichen Feiertag mehr, jetzt ist Alltag angesagt. Und Alltag – das schmeckt irgendwie nach grauem Einerlei.
„Er geht vor euch hin nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen.“ Das sagen die Engel am Grab vom auferstandenen Jesus. Galiläa, das steht nach der aufregenden Zeit in Jerusalem für den Alltag. Doch das bedeutet nicht, das die Feiertage für immer vorbei sind. Jesus selbst schickt die Jünger nach Galiläa, in den Alltag und – er erwartet sie dort, er geht ihnen voraus. So dürfen auch wir uns von Jesus in den Alltag geschickt wissen und darauf vertrauen, dass er uns gerade dort erwartet. Die folgenden Monate sind eine festärmere Zeit, aber keine Gottlose.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam
vom Gemeindeportal