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Im Mai: Prüfen und Umkehren

© Gerhard Zinn

Der Monatsspruch im Mai 2024 lautet: „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.“ Echter Glaube ist frei, prüft dabei aber immer ob er auf dem richtigen Weg bleibt.

Monatsspruch Mai, Kalligraphie Silke Schmithausen

Frei von der Last

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

So klingt Freiheit. Besser kann man es nicht sagen. Paulus sieht uns alle befreit von der Last der Schuld, der Sünden. Christus hat uns frei gemacht durch sein Opfer am Kreuz. Diese Freiheit im Irdischen vom Irdischen sollen wir genießen; wir sind frei von der Last, uns das Leben zu Willen zu machen. Und dürfen Gott und Christus allezeit dafür danken. Das ist das Eine. Das Andere ist, dass uns diese Freiheit auch verpflichtet. Und zwar zur Verantwortung gegenüber uns selbst und den anderen Geschöpfen. Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortung. Es gibt kein befreites Leben ohne Pflicht gegenüber anderen.

Frei im Glauben

Es lohnt sich, auf diesen letzten Punkt genauer einzugehen: Wie steht es um die Freiheit im Glauben? Da gibt es Gebote und Verbote zuhauf, oder? Paulus hat damit schon vor 2.000 Jahren aufgeräumt. Ihm ging es um die Regeln des jüdischen Glaubens, mit denen sich auch Jesus auseinandergesetzt hat. In dieser guten Tradition schrieb Martin Luther 1.500 Jahre später „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Da heißt es zu Beginn: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan.“ Doch direkt darauf folgt: „Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“

Das schränkt die Freiheit nicht ein. Ich kann – um im Bild zu sprechen – auf dem „Mach-was-du-willst-Weg“ oder auf dem „Spaß-Boulevard“ gehen, doch gut ist es nicht. Weil dann vielleicht etwas Macht über mich bekommt, das nicht zum Guten dient. Der „Vorschriften-Weg“ und die „Tu-was-man-dir-sagt- Straße“ sind keine Alternativen, verliere ich auf ihnen doch die Freiheit; gut, dass es eine Alternative gibt. Die „Gasse zum Guten“. Nicht immer einfach, sie zu finden. Möglich, dass ich mich verlaufen.

Doch das ist kein Problem. All diese Wege sind keine Einbahnstraßen. Umkehr ist immer möglich. Sich zu verlaufen, ist allemal besser, als ständig auf einem Platz zu verharren. Christ zu sein, heißt Bewegung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redaktionsteam
vom Gemeindeportal

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