Der März steht unter den Zeichen von Kreuz und Auferstehung. Zwar liegt die Fastenzeit an sich zum größten Teil im März, doch die Karwoche ist es, auf der im Glauben unser eigentlicher Fokus liegt.
Gründonnerstag und Karfreitag
Die Karwoche steht ganz im Zeichen der heiligen drei Tage. Am Morgen des Gründonnerstages feiert der Diözesanbischof in seiner Kathedralkirche die „Chrisammesse“ („missa chrismatis“), bei der die heiligen Öle (Chrisam, Katechumenöl und Krankenöl) für alle Gemeinden des Bistums für das kommende Jahr geweiht werden. Die Chrisammesse ist die einzige Eucharistiefeier, die neben der Messe zum Letzten Abendmahl am Gründonnerstag gefeiert wird; in vielen Bistümern wird die „missa chrismatis“ auf einen anderen Tag der Karwoche gelegt, um möglichst vielen Priestern des Bistums die Teilnahme zu ermöglichen.
Nach der Messe zum Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend (Orgel und Glocken verstummen nach dem Gloria bis zum Gloria in der Osternacht) ist es in vielen Gemeinden gute Tradition zusammenzubleiben, um im Gebet die Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag gemeinsam zu verbringen. Mit der Gethsemane- oder Ölbergnacht folgen wir der Bitte Jesu an die Jünger: „Bleibt hier und wacht mit mir.“
Am Karfreitag versammelt sich die Gemeinde um 15.00 Uhr zur Feier vom Leiden und Sterben Christi, in vielen Gemeinden wird am Karfreitag auch der Kreuzweg gebetet oder durch den Ort gegangen. Der Tag ist bis heute ein stiller Gedenktag.
Glauben können
Kann man die Auferstehung glauben? Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu glauben, zu beweisen ist hier nichts. Durch Ostern kamen die Jünger in Bewegung, die Sache Jesu ging weiter. Aber das ist kein Beweis, denn hier gibt es nichts zu beweisen. Dass die Endlichkeit am Ende auch selber endlich ist, dass jenseits unserer Erfahrung Gottes Welt auf uns wartet, dass Jesus uns in diese Welt vorangegangen ist, all das ist Grund und Kern unseres Glaubens – auch an den Gräbern. Wir dürfen es glauben und hoff en darauf. Und bis dahin: Lieben und – wie die Jünger – hingehen und die Botschaft Jesu ausrichten.
3 Tage im Grab?
Jesus lag 3 Tage im Grab, bis er auferstanden ist. Dennoch wird in vielen Gemeinden die Osternacht am späten Samstagabend gefeiert, also nur einen Tag nach Karfreitag. Dies hängt mit der religiösen Definition des Tages im Judentum zusammen. Der neue Tag beginnt mit dem Sonnenuntergang. Jesus wird am Freitag gekreuzigt, erster Tag. Sobald am Abend die Sonne unter geht beginnt der zweite Tag. Mit dem Sonnenuntergang am Samstag beginnt der 3. Tag an dem Jesus tot ist. Doch in der Nacht ersteht er von den Toten. Erst wenn die Frauen am nächsten Morgen das Grab besuchen, entdecken sie, dass Jesus nicht mehr da ist. Die genaue Stunde der Auferstehung bleibt uns demnach verborgen. Daher gibt es auch unterschiedliche Anfangszeiten für die Osternacht. Vom späten Samstagabend bis zum frühen Sonntagmorgen. Doch somit ist es immer am 3. Tag. Ostern beginnt in der Nacht, aus dem Dunkeln bricht ein Licht hervor.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal