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Meditation: Psalm 27

© Peter Friebe

Die Psalmen: Hymnen aus längst vergangener Zeit, oder Schatz für die Ewigkeit? Psalm 27 mag dieser Tage, mit Blick auf den Unfrieden in der Welt, übertrieben positiv erscheinen. Doch Vertrauen zu können ist etwas Gutes, und der Glaube kann eine Quelle der Stärke sein.

Laut vom Glauben sprechen

Was bedeutet mir Gott? Der Beter des 27. Psalms gibt eine starke Antwort: Ihm ist Gott „Licht und Heil“, die Kraft seines Lebens – so stark, dass ihm selbst Bedrängnis und Feinde, sogar Krieg nichts anhaben können, er bleibt „dennoch voll Zuversicht“. Nimmt da jemand den Mund zu voll? Stellen Sie sich vor, jemand stände in unseren Tagen in einer Fußgängerzone und würde so von Gott und seinem Glauben sprechen – Hand aufs Herz, wären Sie irritiert, vielleicht sogar abgestoßen?

Viele haben es verlernt oder lehnen es ab, zu laut von ihrem Glauben zu sprechen. Vielleicht ist das auch gut so, weil leise Töne viel eindringlicher und überzeugender sein können. Aber leise Töne können dennoch voller Glaubenszuversicht und Glaubensstärke sein. Zuversicht und Stärke aus guten Gründen. Der Psalmbeter verschließt nicht die Augen vor dem Elend der Welt. Er weiß um Gefahr und Gewalt. Doch in dem Leid erkennt er Gott, wie im Kreuz das Licht des Ostermorgens aufstrahlt. Gott nimmt Leid und Tod auch auf sich, damit kein Mensch mehr in Leid und Tod von Gott verlassen ist.

Glaube als Geschenk

So glauben zu können, ist ein Geschenk. Ein Geschenk, dem ich mich öffnen kann. Der Psalmbeter sagt es so: „Nur eines bitte ich vom Herrn, danach verlangt mich: Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens, die Freundlichkeit des Herrn zu schauen und nachzusinnen in seinem Tempel.“ Gott aufzusuchen, damit er mich findet; mich ihm zu öffnen, damit er mich beschenkt. Glaube geht nicht ohne eigenes Zutun. Aber die eigenen Bemühungen sind auch keine Garantie.

Der Glaube bleibt ein Geschenk. Doch ich kann Gott jeden Tag darum bitten. Davon spricht der Psalm 27 in den letzten Versen: Gott um Gnade anzurufen, dass er mir seinen Weg zeigt, dass er mich nicht verlässt, sondern mich auf dem rechten Weg führt. Und er schließt mit den wunderschönen Worten, die seit über 2.000 Jahren Menschen aufrichten: „Hoffe auf den Herrn, und sei stark! Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!“

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal

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