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Segen – ein göttlicher Schutzschirm?

© Peter Friebe

Segnen und gesegnet werden sind ständig wiederkehrende Elemente des Christentums. Können wir aus Segensworten tatsächlich Kraft ziehen? Wir versuchen uns an einer kurzen Erklärung, und geben Ihnen anschließend noch selbst einen Segen mit auf den Weg.

Der Herr segne dich

Nichts gegen gute Predigten. Doch oft berühren mich im Gottesdienst am stärksten drei Sätze, die gesprochen werden, wenn die Predigt längst vorüber ist: „Der Herr segne dich und er behüte dich! Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.“ Anschließend trete ich mit dem Aaronitischen Segen gestärkt, getröstet und mit frischem Mut ins Freie.

Gewiss ist mir klar, dass dennoch Unheil und Unglück passieren können und dass Krankheit und Tod sich einstellen gegen alle Segensmacht. Segen ist kein Schutzschirm, kein Ersatz für eine Lebensversicherung und er gibt keine Garantien. Das wissen wir alle. Und doch wirkt er, der Segen. Zunächst auf das Lebensgefühl. Er gibt Gewissheit, dass egal, was passiert, Gott nicht tiefer fallen lässt als in seine Hand. Er gibt Zuversicht, dass etwas auch dann gut ausgeht, wenn es gescheitert ist oder zu scheitern droht. Der Segen gibt Kraft, wo alle Möglichkeiten am Ende scheinen.

Du sollst leben

Der uralte Aaronitische Segen wird dem Bruder des Mose, Aaron, von Gott anvertraut: Durch ihn erhält Israel Anteil an Gottes göttlicher, schöpferischer Macht, die Leben schenkt und erhalten kann. Das Leben-Dürfen in seiner Fülle und Zartheit ist immer neu ein Wunder und ein Geschenk. Gott allein kann es werden und wachsen lassen. Der Segen weiß um Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit. Deswegen erneuert er die Zusage Gottes: „Du darfst, du sollst leben.“ Segen hilft gegen die Angst, er vertreibt die Unsicherheit und nimmt dem Zweifel die Macht. Er führt ins Vertrauen. Er überwindet den Tod. Der Segen öffnet Wege wie eine Brücke über das Wasser und gibt Schutz wie ein Haus gegen Kälte und Sturm. Mit Hilfe des Segens kann man es getrost leben, dieses Leben.

Den Segen weitergeben

Wir wollen die Erklärung des Segens nicht allein für sich stehen lassen. Daher geben wir ihnen noch einen Segen mit auf den Weg. Segnen kann jeder, also hoffen wir, dass auch Sie diesen Segen weitergeben:

 

Der Herr segne deine Hände, dass sie trösten und Halt geben in schweren Zeiten.

Der Herr segne deine Ohren, dass sie zuhören können im größten Lärm.

Der Herr segne deinen Mund, dass er lachen kann über die schwierigsten Dinge.

Der Herr segne dich von Kopf bis Fuß, dass du aushalten kannst, was schwer ist,

dass du immer wieder Auswege findest in großer Not und Frieden am Ende deines Weges.

Amen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal

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