Die Psalmen: Hymnen aus längst vergangener Zeit, oder Schatz für die Ewigkeit? Psalm 118 ist ein Loblied, dass selbst aus der Not erklingt. Gottvertrauen, obwohl man von Feinden umgeben ist, ist eine einzigartige Geisteshaltung.
Angefeindet und bedroht
Aus der Bedrängnis rief ich zum HERRN, der HERR antwortete und schuf mir Weite.
Der HERR ist für mich, ich fürchte mich nicht. Was können Menschen mir antun?
Der HERR ist für mich, er ist mein Helfer; ich kann herabschauen auf meine Hasser.
Hier singt jemand in schwerer Bedrängnis, angefeindet und bedroht. Doch es ist kein Klage- oder Bittlied, das wir hören, sondern ein Dankpsalm. Gottes Huld währt ewig – das Vertrauen in und der Glaube an Gott sind wie eine Rüstung, an der alle Gefahren abprallen. Im Namen des Herrn, singt der Psalmist in einem Festgottesdienst Israels (dort hatte der Psalm seinen Platz), im Namen des Herrn und nicht aus eigener Kraft sind Bewahrung und Freiheit möglich; es ist die Rechte des Herrn, die mit Macht wirkt. Es gibt Kraft, dem, der hier jubelt, Glauben zu schenken, Kraft in eigener Not nicht zu verzagen.
Im Namen des Herrn
Christen lesen diesen Psalm seit früher Zeit mit Blick auf Christus. Er ist der Stein, den die Bauleute verwarfen und der zum Eckstein geworden ist, zum Stein, der alles zusammenhält. Schon die Urgemeinde verstand dieses Symbol als prophetisches Zeichen für das Sterben Jesu und seine Auferstehung.
Ihm gehen wir bis heute entgegen, denn er kommt im Namen des Herrn. In Jesus Christus wird die Güte und die Huld Gottes greifbar, sichtbar. Und ebenso seine Macht, die selbst den Tod überwindet. Guter Grund, ihm – alleine und in der Gemeinde – zu danken und ihm Jubellieder zu singen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal