Am 22. Oktober hat die katholische Kirche den „Sonntag der Weltmission“ gefeiert. Das Wort „Mission“ im christlichen Sinne steht für die Weiterverbreitung des Evangeliums. Da dies im Zeitalter des Kolonialismus oft aus einer Machtposition heraus und somit unter Zwang geschah, ist der Begriff heute im außerkirchlichen Kontext vorbelastet. Mit welchen Mitteln versucht die katholische Kirche im Jahr 2023 also, Mission gelingen zu lassen?
Neuordnung der Mission
1922 beschloss der damalige Papst, Pius XI., eine Neuordnung der Missionstätigkeit der katholischen Kirche, die zuvor ungeordnet und von einzelnen, voneinander unabhängigen Orden und Gemeinschaften regional organisiert wurde. Im Päpstliche Werk der Glaubensverbreitung wurden fortan die Bemühungen gebündelt, und es wurde direkt der Kongregation für die Verbreitung des Glaubens (heute: Dikasterium für die Evangelisierung) unterstellt. Ab 1926 führte das Werk dann auf Wunsch des Papstes den Weltmissionssonntag ein. Dieser findet in Deutschland immer am 4. Sonntag im Oktober statt.
Missio(n) heute
Die diesjährigen Bemühungen des, heute im deutschsprachigen Raum als Missio bekannten, Werks, und somit des Sonntags der Weltmission fanden unter dem Motto „Ihr seid das Salz der Erde“ statt. Im Vordergrund steht die Unterstützung für Christen in Syrien, Ägypten und im Libanon. Die Christen bilden eine kleine Minderheit in diesen Ländern, blicken jedoch auf Traditionen zurück, die die Anfänge des christlichen Glaubens berühren. Sie sind oft Verfolgung und Entrechtung ausgesetzt, und daher brauchen sie die Unterstützung der Christen in anderen Teilen der Welt.
Hilfe da, wo sie gebraucht wird
Wenn die katholische Kirche dieser Tage von Mission spricht, bedeutet das keine imperialistische Glaubensausweitung mehr. Auch in Europa sind die Christen in einer zunehmenden Zahl an Ländern nicht mehr in der Mehrheit, dennoch lässt die kulturelle Entwicklung die Kirchen stehts als einen Teil der etablierten Strukturen, und somit als eine mächtige Organisation erscheinen. Aus dieser europäischen Sichtweise ist es teilweise schwer nachzufühlen, wie viele Christen als bedrohte und verfolgte Minderheit leben müssen. Genau auf diese Menschen richten sich heute die primären Missionsbemühungen. Damit jene, die an Gott glauben wollen, auch wenn die Bedingungen dafür schwer sind, die Möglichkeiten bekommen, ihrem Glauben frei zu folgen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal
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