Kein kirchlicher Feiertag – dennoch wichtig für die Christen in Deutschland. Am 3. Oktober wird die Wiedervereinigung der DDR mit der Bundesrepublik Deutschland gefeiert. Mit zahlreichen Veranstaltungen, Fest- und Gedenkmessen beteiligen sich auch die Kirchen an den Feierlichkeiten zum deutschen Nationalfeiertag, wie sie sich auch schon am Beginn des Freiheits- und Einheitsprozesses in der DDR beteiligt hatten.
Mehr Toleranz
Der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, freut sich auf einen Feiertag, der nicht kirchlich ist, sodass auch er ausnahmsweise an einem solchen Tag überwiegend frei habe, wie er in einem Interview mit der Berliner Zeitung „B.Z“ sagte. Dennoch hat er auch mahnende Worte, nämlich dass die Einheit eher in Ruhe bedacht, als laut gefeiert werden sollte. Er appelliert für mehr Verständnis zwischen widerstreitenden Positionen und mehr gesellschaftliche Toleranz.
Feier in Hamburg
Die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit findet dieses Jahr in Hamburg statt, an denen auch Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel teilnehmen werden. Der Tag wird um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Hauptkirche Sankt Michaelis, schlicht auch bekannt als „Michel“ eröffnet. Der Gottesdienst wird unter dem Motto „Ein Strom lebendigen Wassers“ gehalten, Bischöfin Kirsten Fehrs (ev) und Erzbischof Stefan Heße (kath) werden die Predigt halten.
Montagsdemonstrationen
Der Auslöser der Wiedervereinigung war der zunehmende Widerstand der Bevölkerung gegen das Regime der ehemaligen DDR. Ab dem 4. September 1989 begannen dabei die berühmten Montagsdemonstrationen in Leipzig. Schon ein Jahr zuvor hatten in der Leipziger Nikolaikirche Friedensgebete stattgefunden. Die ersten Montagsdemonstrationen entwickelten sich fließend aus dem Friedensgebet. Die Teilnehmer des Gebets nahmen Transparente in die Hand, und begannen nach dem Gebet auf dem Kirchhof ihre Demonstration.
Auch wenn sich bei steigender Größe der Demonstrationen natürlich nicht mehr alle Teilnehmer vorher zum Gebet versammelten, war die Rolle der Kirche klar, sie unterstützte den Wunsch nach Freiheit, und später nach der Einheit in Deutschland.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal
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