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Volkstrauertag – Kein christliches Fest, doch ein christlicher Gedanke

© Peter Friebe

Am vorletzten Sonntag vor dem Advent ist Volkstrauertag. In diesem Jahr fällt der Gedenktag somit auf den 19. November. Während die Kirchen in diesem Monat eigene Gedenktage wie Allerseelen und den Totensonntag haben, hat der Volkstrauertag einen eigenen Charakter, da vor allem den Opfern des Krieges gedacht wird.

 

Stiller Tag

In Deutschland werden einige Feiertage als „Stille Tage“ begangen, was gewisse Einschränkungen mit sich bringt. Am bekanntesten ist davon wohl der Karfreitag, an dem unter anderem ein Tanzverbot gilt. Der Volkstrauertag fällt in der Liste dieser Tage auf, weil er als einziger kein kirchliches Fest darstellt.

Die Ursprünge dieses Gedenktages liegen in der Weimarer Republik. Damals wurde ein Tag zum Gedenken für die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Man bezog sich dabei spezifisch auf die verstorbenen deutschen Soldaten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden schon 1946 in der Bundesrepublik in einigen Gegenden wieder ein Gedenktag begangen, der eigentliche Volkstrauertag wurde dann 1952 eingeführt.

Gedenken im Wandel

Da der Volkstrauertag immer auf einen Sonntag fällt, ist er kein gesetzlicher Feiertag. Dazu kommt, dass der genaue Zweck dieses Tages nicht definiert ist. Hier besteht Länderhoheit, und je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Traditionen. Nur Hessen und Hamburg gehen im Besonderen darauf ein, dass der Tag der Opfer des Nationalsozialismus gedenken soll.

In heutiger Zeit wird nicht nur der Opfer vergangener Konflikte gedacht, sondern es werden auch aktuelle Kriege und ihre Toten in den Blick genommen. Während so auch internationalen Toten gedacht wird, bleibt ein Aspekt des Gedenkens auch die Erinnerung an die in diesem Jahr gefallenen deutschen Soldaten aus Auslandseinsätzen.

Gegen das Vergessen

Wie erwähnt hat der Volkstrauertag keinen kirchlichen Hintergrund, dennoch beteiligen sich die Kirchen in Deutschland auch an diesem Tag. Es werden Gedenkgottesdienste abgehalten und für die Verstorbenen gebetet. Kern des christlichen Glaubens ist die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Die Verbindung zu den Verstorbenen zu bewahren, sich bewusst zu machen, wofür die Menschen, die uns vorausgegangen sind, gelebt haben und gestorben sind, ist und bleibt wichtig für das eigene Leben. Egal was der Ursprung ist, ein weiterer Gedenktag kann selbst im November nicht zu viel sein.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal

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