Am 1. September 2023 ist der diesjährige ökumenische Tag der Schöpfung. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland veranstaltet diesen seit 2010 am ersten Freitag im September. Das Redaktionsteam des Gemeindeportals unterstützt die Botschaft dieses Tages. Dazu bieten wir Ihnen einen Text, der sich mit der Schöpfung beschäftigt, und welche Verantwortung wir als Christen für sie tragen.
Liebe zur Schöpfung
„Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (Genesis 1,31) – so lautet das Fazit am Ende des biblischen Schöpfungsberichtes. Bemerkenswert ist daran, dass für die biblische Erzählung dieser Planet in den Weiten des Weltalls, den man lange für eine große, begrenzte Scheibe hielt, kein absichtsloses Zufallsprodukt ist.
Ein göttlicher, mächtiger Wille will das Leben und schafft es mit klarer Absicht – aus dem Nichts. Der Lebensraum und in ihm die Fülle an Leben, das entsteht, ist nicht nur ein irgendwie irgendwo vorhandener, belangloser Ort, sondern wird als „sehr gut“ bewertet: Von Gott selbst, der bereits seine einzelnen Schöpfungswerke für „gut“ befindet: Deutlich besser als das Nichts.
So ist dem Menschen diese Erde nicht nur als belebter Lebensraum, sondern als gute Schöpfung zugewiesen – mit dem klaren Auftrag: „Seid fruchtbar und vermehrt euch“ und „herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ (Genesis 1,28)
Ein kleiner Teil des Ganzen
Kaum einen biblischen Auftrag haben die Menschen so vollumfänglich befolgt wie diesen. Inzwischen bevölkern fast acht Milliarden Menschen den Planeten, und die Herrschaft über Pflanzen und Tiere hat längst industrielle Ausmaße: In der Landwirtschaft, im Fischfang, in der „Fleischproduktion“, mit der Gewinnung von Palmöl, Kautschuk und vielen anderen natürlichen Ressourcen.
Für den biblischen Schöpfungsbericht war unvorstellbar, dass die Herrschaft über Pflanzen und Tiere und die menschliche Fruchtbarkeit am Ende zur Bedrohung der Schöpfung werden könnte. Die lebendige Fülle, in der Menschen leben und auf die sie verwiesen sind, ist längst durch die „Krone der Schöpfung“ massiv gefährdet. Auch deswegen ist es gut, an den Satz von Jane Fonda zu erinnern: „Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum.“ Es gilt uns selbst klarzumachen, dass die dem Menschen zuerkannte besondere Würde nur in der Schöpfung, deren Teil er ist, ihren Ort hat.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redationsteam
vom Gemeindeportal